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"Die Welt ist nichts als eine nimmer ruhende Schaukel. Alle Dinge in ihr schwanken fort und fort: die Erde, die Felsen des Kaukasus, die Pyramiden Ägyptens. Ich male nicht das Sein. Ich male den Übergang". Welt und Ich sieht Montaigne in ständiger Bewegung und andauernder Veränderung. Um den Dingen im Hier und Jetzt gerecht zu werden, hilft ihm kein gespeichertes, althergebrachtes Wissen. Der Welt zugewandt, ist gegenwärtiges Urteilsvermögen gefordert. Die erkenntnistheoretische Situation des Menschen hat Montaigne in den Essais durch die vermögenspsychologischen Kategorien Imagination und…mehr

Produktbeschreibung
"Die Welt ist nichts als eine nimmer ruhende Schaukel. Alle Dinge in ihr schwanken fort und fort: die Erde, die Felsen des Kaukasus, die Pyramiden Ägyptens. Ich male nicht das Sein. Ich male den Übergang". Welt und Ich sieht Montaigne in ständiger Bewegung und andauernder Veränderung. Um den Dingen im Hier und Jetzt gerecht zu werden, hilft ihm kein gespeichertes, althergebrachtes Wissen. Der Welt zugewandt, ist gegenwärtiges Urteilsvermögen gefordert. Die erkenntnistheoretische Situation des Menschen hat Montaigne in den Essais durch die vermögenspsychologischen Kategorien Imagination und Phantasie neu bestimmt. Traditionell bezeichnen sie die minderen, sinnlich gebundenen Vorstellungsbilder, die der höheren Erkenntniskraft der ratio und ihrer Wahrheitsordnung zu unterwerfen sind. Vor allem in der Auseinandersetzung mit der Skepsis, die im 16. Jahrhundert intensiv rezipiert wird, kristallisiert sich Montaignes Anschauung von Phantasie und damit auch sein skeptisches Que sçay-je?heraus.
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Autorenporträt
Karin Westerwelle, Professorin für Romanistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Sichtlich geärgert hat sich die Rezensentin Franziska Meier über die Habilitationsschrift der Romanistin Karin Westerwelle. Im Gegensatz zu ihrem Studienobjekt Montaigne, zeichne sich diese Schrift nämlich vor allem durch ihre "Behäbigkeit" und ihre "im doppelten Sinne erschöpfende Ausführlichkeit und große Eintönigkeit" aus. Und das erscheint der Rezensentin umso absurder, als es Westerwelle um den Begriff der "Imagination" geht. Montaignes "wohlbekannte" Skepsis gegenüber abstrakten Erkenntnisbegriffen wie der "raison" und dem "discours", nehme in dieser Arbeit eine programmatische Wendung, die in ihrer Starrheit dem kritischen und erfinderischen Blick Montaignes aufs Gröbste widerspreche. Besonders ärgerlich und "unerträglich" findet die Rezensentin allerdings die sprachliche "Aufgeblasenheit" der Arbeit. Sie wimmele nur so von "verbalen Ungetümen", Wortschöpfungen und klobig-anspruchsvollen Formulierungen. Und so ist das Fazit der Rezensentin eher an den Verlag gerichtet, als an die Autorin: "Das Buch schreit förmlich nach einem Verlagslektor, der wenigstens den schlimmsten Auswüchsen heutiger literarturwissenschaftlicher Schreibe Einhalt gebietet."

© Perlentaucher Medien GmbH