Die ethnische Komponente des zeitgenössischen montenegrinischen Nationsbildungsprozesses zielt auf eine Ausdifferenzierung montenegrinischen Identitätsbewusstseins im Sinne einer Abgrenzung zum Serbentum. Um diese Entwicklung verständlich zu machen, wird in dieser Arbeit eine Untersuchung der identitätspolitischen Prozesse innerhalb der montenegrinischen Gesellschaft seit 1990 vorgenommen. Der Schwerpunkt liegt auf der an dieser Ausdifferenzierung maßgeblich beteiligten montenegristischen Bewegung, dem wissenschaftlichen Flügel einer in der Forschung wenig beachteten montenegrinischen Nationalbewegung. Durch eine Medieninhaltsanalyse des sprach- und kirchenpolitischen Identitätsdiskurses dieser Akteursgruppe im politischen Magazin Monitor wird die Entstehung und Weiterentwicklung des Identitätsangebots der Montenegristen nachgezeichnet.