Lange Zeit war der Verweis auf intuitiv erfassbare Prinzipien das vorherrschende Begründungsverfahren in der Moralphilosophie. Während der sogenannte "ethische Intuitionismus" noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts zumindest in der britischen Moralphilosophie die dominante Strömung darstellte, galt er seit der Mitte des Jahrhunderts aufgrund vielfältiger Probleme als nicht mehr theoriefähig und geriet nahezu in Vergessenheit. In den vergangenen zehn Jahren ist ein gewisses Revival des ethischen Intuitionismus zu beobachten, nicht zuletzt im Kontext der angewandten Ethik. Vor diesem Hintergrund bietet das vorliegende Buch eine umfassende Analyse des ethischen Intuitionismus. Dazu werden frühe Ansätze aus dem 17. und 18. Jahrhundert wie auch die klassischen Positionen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert ausführlich rekonstruiert. Auf dieser historisch informierten Grundlage werden zeitgenössische Ansätze zur Fortentwicklung des ethischen Intuitionismus kritisch diskutiert. Schließlich wird mit einer an Kant anknüpfenden Ethik der Person ein systematischer Vorschlag unterbreitet, der sich als Variante des ethischen Intuitionismus verstehen lässt und der unmittelbar auf aktuelle Diskussionen in der Metaethik bezogen ist.
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