Ernestine & Anton: Wiens erfolgreiches Rentner-Ermittler-Duo bei ihrem 3. Fall an Bord der Jupiter
Zum Inhalt:
Wien 1923: Ernestine Kirsch, eine pensionierte Lateinlehrerin, bekommt zwei Karten für das Luxusdampfschiff Jupiter für eine Fahrt Wien-Budapest-Wien und kann ihren Vermieter und guten
Freund, Anton Böck, einen in Ruhestand befindlichen Apotheker, mit einer Filmvorführung an Bord…mehrErnestine & Anton: Wiens erfolgreiches Rentner-Ermittler-Duo bei ihrem 3. Fall an Bord der Jupiter
Zum Inhalt:
Wien 1923: Ernestine Kirsch, eine pensionierte Lateinlehrerin, bekommt zwei Karten für das Luxusdampfschiff Jupiter für eine Fahrt Wien-Budapest-Wien und kann ihren Vermieter und guten Freund, Anton Böck, einen in Ruhestand befindlichen Apotheker, mit einer Filmvorführung an Bord locken, sie zu begleiten.
Doch nach dem Genuss einer Szegediner Fischersuppe leiden fast alle an Bord und es gibt einen Toten. Der Kapitän, um den guten Ruf der Jupiter besorgt, möchte die Suppe (oder einen natürlichen Tod) dafür verantwortlich machen und scheint auch schnell einen Schuldigen gefunden zu haben, doch für Ernestine und Anton sind dies keine befriedigenden Antworten, denn einerseits legt der Anblick der Leiche eine andere Todesursache nahe und andererseits befinden sich einfach zu viele Verdächtige an Bord …
Wird es den beiden gelingen, das Mysterium um den Tod des ungarischen Grafen von Jesenky zu klären?
Meine Meinung:
Obwohl Ernestine und Anton bereits zum dritten Mal gemeinsam ermitteln, habe ich sowohl sie als auch deren Autorin, Beate Maly, erst mit diesem Band kennengelernt, konnte der Geschichte aber aufgrund des flüssigen und humorvollen Erzählstils sofort und problemlos (ohne Vorkenntnisse) folgen.
Beate Maly stattet ihre beiden Hauptprotagonisten mit derart liebenswürdigen Charaktereigenschaften aus - die patente, neugierige, alleinstehende Ernestine und der beinahe allen kulinarischen Genüssen erliegende Anton, der sich zudem rührend um seine Tochter Heide und die Enkeltochter Rosa kümmert und dem Ernestine sehr am Herzen liegt – dass es eine Freude ist, den beiden silver agern bei ihren Aktivitäten zu folgen.
Zudem überzeugt das Buch wegen Beate Malys Wien- (und Budapest)-Kenntnissen, die sie gekonnt „nebenbei“ miteinfließen lässt und dabei nicht nur die wunderschönen Seiten der ehemaligen Kaiserstadt (zB Architektur, Medizin/Psychotherapie, Kulinarik, …) präsentiert, sondern auch die herausfordernden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen der turbulenten Zwischenkriegszeit anspricht (zB Gesellschaftsumbruch, Reparationszahlungen, Inflation, …).
Dieses historische Wissen ist auch am hervorragenden Mix der unterhaltsamen und köstlich skizzierten NebendarstellerInnen abzulesen, welche einerseits - Downtown-Abbey-mäßig - aus der gehobenen Gesellschaftsschichten entstammen und dem damaligen Zeitgeist entsprachen (alter (ungarischer) Adel, neureiche Kondensmilch-Industrielle, ein Rechtsanwalt, ein Psychiater und eine Nervenkranke, ein Schiffskapitän, ein Medium, eine Familie deren drei Söhne im Krieg gefallen sind und die Tochter sich als Karikaturistin zu etablieren versucht, …) und andererseits die Angestellten (Küchenchef, Jungkoch, Gesellschafterin des Mediums, …) und mitten drinnen Ernestine und Anton als interessierte Beobachter.
Fazit:
Als Liebhaberin von Büchern, in denen Wien Handlungsspielort ist, war MORD AUF DER DONAU ein Lesegenuss erster Klasse, zumal ich die Protagonisten Ernestine und Anton ins Herz geschlossen habe. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung und verkürze mir bis dahin mit den beiden Vorgängerbänden die Zeit.