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Emir Seyid ist ein gewalttätiger unberechenbarer Herrscher, der über eine Anzahl von maurischen Stämmen gebietet und mehr gefürchtet als bewundert wird. Anhand der Ereignisse im Zeltlager des Emirs wird ein umfassendes Bild der maurischen Nomadengesellschaft aus der Zeit von vor etwa hundert Jahren mit all ihren Eigenheiten aufgeblättert - ein Bild, das zwar in der Gegenwart an Bedeutung verloren hat, das aber das Bewusstsein der Mauren noch immer lebhaft beherrscht. Im Zentrum der Hofhaltung des Emirs steht sein wichtigster Berater, ein Mann, der es mit einem Talleyrand jederzeit aufnehmen…mehr

Produktbeschreibung
Emir Seyid ist ein gewalttätiger unberechenbarer Herrscher, der über eine Anzahl von maurischen Stämmen gebietet und mehr gefürchtet als bewundert wird. Anhand der Ereignisse im Zeltlager des Emirs wird ein umfassendes Bild der maurischen Nomadengesellschaft aus der Zeit von vor etwa hundert Jahren mit all ihren Eigenheiten aufgeblättert - ein Bild, das zwar in der Gegenwart an Bedeutung verloren hat, das aber das Bewusstsein der Mauren noch immer lebhaft beherrscht. Im Zentrum der Hofhaltung des Emirs steht sein wichtigster Berater, ein Mann, der es mit einem Talleyrand jederzeit aufnehmen könnte, denn bei allem, was sich ereignet, ist er der Einzige, der wirklich weiß, worum es geht.Ould Breideleil versteht es meisterhaft, die Traditionen der westlichen und östlichen Kulturen über ihren humanistischen Kern zusammenzuführen. Er ist in beiden Häusern zuhause. Als Journalist verfügt er über eine breite fundierte Bildung sowohl des europäischen wie auch des arabischen Kulturkreises und lässt sie sprachgewaltig in sein Werk einfließen. Dadurch ebnet er den europäischen Lesern den Zugang zur Denk- und Handlungsweise der tief in der arabisch-islamischen Tradition verwurzelten Mauren.
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Autorenporträt
Mohamed Yehdhih Ould Breideleil gehörte nach Abschluss seines Studiums an der École Supérieure du Journalisme in Lille 1976 zu den profiliertesten Politikern Mauretaniens und starb Anfang 2021, allseits gerühmt und als Elder Statesman geschätzt. Was war es eigentlich, das Herrn Breideleil antrieb? In erster Linie war er ein Mann der Ideen, ein Schriftsteller und erst danach ein Mann der Politik. Sein politischer Werdegang bot eine komplizierte Karriere für einen komplexen Mann: ein arabischer Nationalist, der die Tradition der Sahara im Blut hatte und darüber hinaus in der westlichen Kultur zuhause war. Das Leben hielt für ihn sämtliche Höhen und Tiefen bereit, nichts blieb ihm erspart. Herr Breideleil wird in Mauretanien als ein klar denkender Politiker geschätzt und seine Schriften wurden oft als richtungsweisend erachtet. Die großen politischen Veränderungen, die das Land in den letzten Jahrzehnten erlebt hat, wurden jedes Mal in den Medien von seinen langen Abhandlungen eingeleitet und begleitet. Doch wir vernachlässigen das hier zugunsten seiner literarischen Schriften ¿ Schriften, in denen dieser Mann seiner Vorstellungskraft freien Raum gibt und sich in dem Maße entfaltet wie er sich hinter seiner Erzählung und seinen Personen verbirgt. Das zeigt sich exemplarisch in dem ausgezeichneten Roman ¿Mord auf der Düne¿, in dem er immer wieder Möglichkeiten findet, seine Meinung über die Stimme des Erzählers oder die eine oder andere Person zum Ausdruck zu bringen. Es überrascht nicht, dass der Journalist die Bildung sehr hoch einschätzte, war er doch in zwei Zivilisationen zuhause. Er glaubte wie viele andere, dass die Demokratie oder andere Formen der Selbstregierung eine gebildete Bevölkerung als Voraussetzung benötigte. Um dieses Ziel zu befördern war er bereit, zeitweise ¿ sogar als Bildungsminister ¿ mit den Generälen zusammenzuarbeiten, denn nach seiner Überzeugung war die Anarchie das Allerschlimmste, der Gipfel des Unglücks für die Gesellschaft. Diese Überlegung erklärt seine Schriften und Handlungen vielleicht am besten. Herr Breideleil sah sich ganz sicher als ein feinsinniger Aristokrat, der bereitwillig seine eigenen Vorstellungen zurückstellte und der in engem Kontakt mit einer Reihe von ¿Emiren¿ lebte, denen es in seinen Augen ganz sicher an Sensibilität und Feingefühl fehlte ¿ das alles um der Nation ein noch größeres Unglück zu ersparen: die ¿Fitnä (Zwietracht, Rebellion, Bürgerkrieg).