Im Jahr 2016 berichtete die Hannoversche Allgemeine Zeitung über einen an der Baustelle im Leineschloss, dem heutigen Landtagsgebäude in Hannover, interessanten Knochenfund, der Auskunft über ein rätselhaftes Verschwinden des Grafen Philipp Christoph von Königsmarck hätte geben können. Der Fall geht auf den 11. Juli 1694 zurück, als Königsmarck seine Geliebte, die Erbprinzessin Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg, im Schloss besuchen wollte. Die Liaison galt zur damaligen Zeit als Skandal, zumal die Erbprinzessin mit Georg Ludwig von Braunschweig-Lüneburg, dem späteren Kurfürst und König Georg I. von Großbritannien verheiratet war. Königsmarck wurde nicht mehr gesehen und die Erbprinzessin wurde bis an ihr Lebensende verbannt. Viele Autoren und Historiker nahmen sich dieses Themas an und versuchten teils durch Interpretationen, teils durch überlieferte Dokumente Königsmarcks Verschwinden als staatlichen Auftragsmord zu bestimmen. Johann-Tönjes Cassens hat diesen bis heute aktuellen Fall durch detaillierte Nachforschungen in ein neues Licht gestellt und kriminologisch wie juristisch neu bewertet.
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