Raub und Mord unter dem Zirkuszelt
„Mord in der Manege“ von Mona Frick ist der elfte Band der Kurzkrimi-Reihe rund um Oberkommissar Schäfer.
Worum geht es?
Schäfer und das mit ihm befreundete Ehepaar Bromstetter besuchen eine Zirkusvorstellung. Prompt sind sie wieder mit einem Toten
konfrontiert. Vor ihren Augen wird ein Clown getötet. Schäfer, wenn auch pensioniert, ermittelt mit seinem…mehrRaub und Mord unter dem Zirkuszelt
„Mord in der Manege“ von Mona Frick ist der elfte Band der Kurzkrimi-Reihe rund um Oberkommissar Schäfer.
Worum geht es?
Schäfer und das mit ihm befreundete Ehepaar Bromstetter besuchen eine Zirkusvorstellung. Prompt sind sie wieder mit einem Toten konfrontiert. Vor ihren Augen wird ein Clown getötet. Schäfer, wenn auch pensioniert, ermittelt mit seinem Nachfolger Florian. Hängt der Mord mit dem kürzlich gemeldeten Diebstahl eines kostbaren Diadems zusammen, das dem Zirkusdirektor bzw. dessen Tochter gehörte?
Das farbenfrohe Cover mit der den Zirkusdirektor darstellenden Badeente passt wieder stimmig zur Reihe und zum Inhalt. Diesmal gibt es sogar auf der Rückseite noch eine zweite Badeente, die arabische Prinzessin symbolisierend, deren Krönchen jenen Edelstein enthält, um dessen Raub es im Roman geht. Der 2023 erschienene Kurzkrimi ist mit rund 190 Seiten bislang der umfangreichste der Reihe. Die Handlung spielt in der Gegenwart. Die Kapitel sind datiert, was den chronologischen Ablauf sehr überschaubar dokumentiert. Obwohl es natürlich einen roten Faden gibt, ist dieser Krimi problemlos ohne Kenntnis der Vorgängerbände verständlich. Ein paar Hinweise zu früheren Ereignissen sind eingestreut. Trotzdem, ich empfehle, mit Band 1 zu beginnen.
Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft. Die Zirkusatmosphäre ist sehr anschaulich dargestellt, sowohl die Aktionen bei der Vorstellung, als auch das unstete Leben der Akrobaten und deren Zusammenhalt. Signifikant für diese Serie ist der urige schwäbische Dialekt von Oberkommissars i.R. Schäfer, der der spannenden Handlung einen humorvollen Anstrich gibt. Die Perspektivenwechsel gestalten die Handlung nicht nur abwechslungsreich, sondern bieten durch den Blick auf die Aktivitäten der Täterseite der Leserschaft einen Informationsvorteil gegenüber der Polizei. Miträtseln ist angesagt, immerhin kristallisieren sich im Zuge der Ermittlungen einige Verdächtige heraus. Letzten Endes wird man dann doch überrascht, nach allerlei dramatischen Entwicklungen.
Für tiefgehende Charaktere bleibt in einem Kurzkrimi zu wenig Raum. Dennoch sind markante Wesenszüge und Eigenarten erkennbar. Die Personen wirken authentisch und lebendig, ihre Aktionen sind nachvollziehbar. Obwohl mittlerweile außer Dienst, steht Schäfer nach wie vor im Mittelpunkt, voller Energie und begeistert darüber, mitten im Geschehen zu sein, ermitteln zu dürfen. Im Prinzip wirken alle Figuren sympathisch, selbst die Täter.
Verglichen mit den Vorgängerbänden fand ich, dass die Fälle immer besser konstruiert sind, immer mehr Fleisch auf die Rippen bekommen. In diesem Fall in Form der Vorgeschichte der Zirkusleute. „Mord in der Manege“ war spannend, humorvoll, getragen von liebenswerten Protagonisten, hat mich bestens unterhalten. Ein wunderbarer Wohlfühlkrimi, den man locker in einem Zug auslesen kann, einfach zwischendurch, unterwegs. Wohlverdiente 5 Sterne!