Mitten im Lockdown werden die Knesset- Abgeordnete Ruchama Wacholder und ihr Ehemann Gil beim Spaziergang mit ihrem Hund Itztrubal auf offener Straße erschossen. Als lasteten die Corona-Pandemie und der vollige Stillstand des gesellschaftlichen Lebens nicht schon schwer genug auf den Gemütern, denkt sich Polizeipsychologin Kinny Glass. Der Fall geht ihr auch personlich nahe: Kinnys Ex-Mann Ariel hat mit Gil Wacholder zusammengearbeitet. Auf dem Laufenden halt sie der leitende Ermittler Nissim - der allerdings nicht wirklich ihr »Neuer« ist, wie Kinnys Tochter Mia behauptet. Mehrere Zeugenaussagen deuten auf einen islamistischen Terroranschlag hin, doch der Wirbel um regierungskritische Außerungen von Ruchama Wacholder lasst eher ein parteipolitisches Motiv vermuten. Als der israelische Geheimdienst den Fall an sich reißen will, soll Kinny im Namen der Polizei verhandeln. Wenn man sie schon einspannt, wird sie wohl auch ein wenig ermitteln dürfen, entscheidet die Psychologin. Dasssie Iztrubal zu sich genommen hat, macht die Sache leichter: Gemeinsam mit dem Yorkshireterrier erlaubt sie sich trotz Ausgangssperre den ein oder anderen Spaziergang durch die leeren Straßen Jerusalems.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Israel Korrespondent Peter Münch erfährt allerhand zu historischen und aktuelle Themen rund um Israel in Alfred Bodenheimers Krimi um den Mord an einer Knesset-Abgeordneten. Wie Bodenheimer seine ermittelnde Polizeipsychologin durch das heutige Jerusalem begleitet, dem Plot und den Figuren die Probleme Israels einschreibt und zugleich einen spannenden Kriminalfall verhandelt, findet Münch lesenswert. Für Münch eine Gesellschaftsparabel mit Abgründen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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