Auf kaum einem Gebiet war (und ist) der Mensch erfinderischer als in dem Bemühen, unliebsame Zeitgenossen zu beseitigen oder sich selbst durch Rausch oder Trance in eine vermeintlich bessere Welt zu befördern. Und die Natur bietet ein breites Spektrum an tierischen und vor allem pflanzlichen Giften und Inhaltsstoffen, die sich trefflich für solche Zwecke eignen. Medizinische Anwendungen der gleichen Substanzen dagegen scheinen sich entweder zufällig - en passant - zu ergeben oder erst durch den gezielten forschenden Rückblick in die Geschichte. Fast schon im Plauderton führt der Autor seine Leser durch den 'lebendigen Teil' von Pharamazie und Pharmakologie: Menschen, Geschichten, Geshichtchen, Entdeckerlust und Abenteurertum stehen im Mittelpunkt seiner Darstellungen - ohne von den stofflichen, biochemischen Hintergründen ganz zu lassen. Doch der Autor dokumentiert auch die Anfänge systematischer pharmakologischer Forschung, Meilensteine in der Entwicklung von Medikamenten und den fließenden Übergang von natürlichen zu halb- oder vollsynthetischen Arzneistoffen.