„»Ein Mordsbuch, ein Mordsleben« rief er begeistert. »Ein Mordsleben, ja, das hatte ich«, sagte sie mit zynischem Unterton. »Erst der Unfalltod meiner Tochter. Dann der Selbstmord meines Mannes. Letzte Woche die Schüsse auf mich. Mörderischer geht es kaum.«“ (S.94)
Leonie Altinga (75) ist eine
ehemalige Schauspielerin, die auch als Autorin große Erfolge gefeiert hat, allerdings ist das schon…mehr„»Ein Mordsbuch, ein Mordsleben« rief er begeistert. »Ein Mordsleben, ja, das hatte ich«, sagte sie mit zynischem Unterton. »Erst der Unfalltod meiner Tochter. Dann der Selbstmord meines Mannes. Letzte Woche die Schüsse auf mich. Mörderischer geht es kaum.«“ (S.94)
Leonie Altinga (75) ist eine ehemalige Schauspielerin, die auch als Autorin große Erfolge gefeiert hat, allerdings ist das schon länger her. Inzwischen ist sie nach Greetsiel zurückgezogen und hat ihre Autobiografie veröffentlicht. Eben diese soll just an dem Abend in ihrem Literaturzirkel besprochen werden, als auf sie geschossen wird. Da zu dem Zirkel auch Tammos Vater Friedo und Fennas Mutter Magda gehören und diese die Autobiografie bereits gelesen haben, mischen sie bei den Ermittlungen kräftig mit und geben nicht nur einmal wichtige Hinweise.
Denn die Schüsse bleiben nicht der einzige Anschlag, auch andere Bürger von Greetsiel werden angegriffen und der gemeinsame Nenner ist immer Leonies Vergangenheit. Übt sie etwa Rache? Oder versucht ein Verrückter, die Bevölkerung zu dezimieren?
Mordsleben ist der 3. Fall der Greetsieler Ermittler Fenna und Tammo. Zwischen beiden läuft es nicht nur beruflich toll, sondern auch privat – genau wie zwischen Magda und Friedo. Im Ort werden schon Wetten abgeschlossen, welches Paar sich zuerst „trauen“ wird. Aber zuvor muss der verzwickte Fall um Leonie gelöst werden.
Leonies Charakter hat mir in diesem Buch besonders gut gefallen. Sie spielt die Rolle der unwissenden, zu unrecht Verfolgten so, als würde sie noch immer auf der Bühne stehen. Sie hat mich an die alten Hollywooddivas erinnert und natürlich ist sie ohne ihr Personal (Neske und Thilo, ein Ehepaar um die 70) kaum lebensfähig. Ich seh sie jetzt noch kraftlos auf ihr Sofa sinken und nach Tee und Keksen rufen *gg*. Dabei scheint gerade Thilo mit in den Fall involviert zu sein, meint Tammo. Natürlich ist Fenna wieder einmal anderer Meinung und tippt auf Leonies Cousine Fine bzw. deren Sohn Norwin, weil er letztendlich alles erben wird.
Norwin ist das typische Muttersöhnchen. Schon über 40, aber er steht immer noch unter Muttis Fuchtel – eigentlich bemitleidenswert, wenn da nicht seine eigenartigen Andeutungen wären. Er weiß zumindest genau, wie er sein Erbe verwenden würde ...
Ulrike Busch hat mit „Mordsleben“ ein wunderbares Verwirrspiel mit vielen Ups und Downs geschaffen. Schon im 6. Kapitel war ich mir sicher, den Täter zu kennen – und lag natürlich daneben. Durch die unterschiedlichen Anschläge und Verdächtigen kann man sich nie sicher sein, wer hinter allem steckt und welches Ziel er verfolgt. Dazu kommen die „Menscheleien“ zwischen Fenna und Tammo und natürlich ist auch mein heimlicher Star, der Schnauzermischling Buddy, wieder mit dabei. 5 Sterne für diesen vergnüglichen, kurzweiligen und spannenden Krimi!