Mordsspaziergänge auf den Spuren von Friedrich Glauser, Friedrich Dürrenmatt, Walter Vogt und vielen anderen: Die meisten literarischen Verbrechen der Schweiz spielen im Kanton Bern: im Emmental, im Berner Oberland, im Seeland oder in der Stadt Bern.
Einfache Wanderungen führen zu den realen Orten, an denen man die Atmosphäre der Kriminalromane fühlen und riechen und, dank der beigelegten CD, auch hören kann.
Eine Entdeckungsreise, ein Lesegenuss - und Tipps für den faulen Sonntag.
Einfache Wanderungen führen zu den realen Orten, an denen man die Atmosphäre der Kriminalromane fühlen und riechen und, dank der beigelegten CD, auch hören kann.
Eine Entdeckungsreise, ein Lesegenuss - und Tipps für den faulen Sonntag.
Bei zwölf Spaziergängen die "kriminelle" Schweiz erkunden
Buchlesen macht träge? Nicht notwenigerweise, nimmt man sich diesen "Reiseführer" der etwas anderen Art zur Hand und führt die darin beschriebenen Touren auch aus.
Ein gutes Dutzend Spaziergänge sind es, die die beiden Herausgeber für ihre Leser zusammengestellt haben. Dabei findet sich zunächst eine ausführliche Einführung in jedes Thema und es wird die Beziehung jedes genannten Autors zu diesem speziellen Landstrich erläutert. Auch viel Persönliches erfährt man dabei über Friedrich Glauser, Carl Albert Loosli, Sam Janu, Alexander Heimann, Walter Vogt, Paul Townend, Friedrich Dürrenmatt, Beat Brechbühl und Werner Schmidli.
Sie alle haben mit mindestens einer literarischen Vorlage den Auslöser gegeben, diese oder jene Gegend ausführlich vorzustellen.
Wanderschuhe an und los geht es!
Für die LiteraTouren selbst, haben Strebel und Wülser akribisch alle nötigen Informationen zusammengetragen: Schwierigkeitsgrad, Dauer, zu bewältigender Höhenunterschied, beste Jahreszeit, in der dieser Spaziergang durchzuführen ist, Route, Möglichkeiten zum Essen und Schlafen (incl. Telefonnummern und Preisen).
Zahlreiche Schwarz-/Weißfotos machen bereits beim Lesen Lust darauf, den Rucksack zu packen und auf den Spuren der eidgenössischen Literaten zu wandeln.
Das Tüpfelchen auf dem i bildet die CD mit zahlreichen Lesungen, Zeitzeugen-Interviews und O-Tönen von Autoren (u.a. Dürrenmatt). Allerdings wird der eine oder andere Take eine gewisse akustische Herausforderung für den Nicht-Schweizer darstellen - doch überwiegen die durchaus verständlichen Tondokumente, so dass dies nur eine partielle Einschränkung bedeutet.
Erholung und Sammeln von Hintergrundwissen in einem
Insgesamt kann man also sagen, dass das Buch nicht nur ein Muss für jeden Fan Schweizer Kriminalliteratur (oder solcher, die sich in besonderem Maße mit der dortigen Landschaft beschäftigt wie z.B. Paul Townends "Eigerjagd") ist, sondern auch eine wunderbare Möglichkeit, Erholung und Hintergrundinformation auf harmonische Weise zu verknüpfen.
(Michaela Pelz, www.krimi-forum.de)
Buchlesen macht träge? Nicht notwenigerweise, nimmt man sich diesen "Reiseführer" der etwas anderen Art zur Hand und führt die darin beschriebenen Touren auch aus.
Ein gutes Dutzend Spaziergänge sind es, die die beiden Herausgeber für ihre Leser zusammengestellt haben. Dabei findet sich zunächst eine ausführliche Einführung in jedes Thema und es wird die Beziehung jedes genannten Autors zu diesem speziellen Landstrich erläutert. Auch viel Persönliches erfährt man dabei über Friedrich Glauser, Carl Albert Loosli, Sam Janu, Alexander Heimann, Walter Vogt, Paul Townend, Friedrich Dürrenmatt, Beat Brechbühl und Werner Schmidli.
Sie alle haben mit mindestens einer literarischen Vorlage den Auslöser gegeben, diese oder jene Gegend ausführlich vorzustellen.
Wanderschuhe an und los geht es!
Für die LiteraTouren selbst, haben Strebel und Wülser akribisch alle nötigen Informationen zusammengetragen: Schwierigkeitsgrad, Dauer, zu bewältigender Höhenunterschied, beste Jahreszeit, in der dieser Spaziergang durchzuführen ist, Route, Möglichkeiten zum Essen und Schlafen (incl. Telefonnummern und Preisen).
Zahlreiche Schwarz-/Weißfotos machen bereits beim Lesen Lust darauf, den Rucksack zu packen und auf den Spuren der eidgenössischen Literaten zu wandeln.
Das Tüpfelchen auf dem i bildet die CD mit zahlreichen Lesungen, Zeitzeugen-Interviews und O-Tönen von Autoren (u.a. Dürrenmatt). Allerdings wird der eine oder andere Take eine gewisse akustische Herausforderung für den Nicht-Schweizer darstellen - doch überwiegen die durchaus verständlichen Tondokumente, so dass dies nur eine partielle Einschränkung bedeutet.
Erholung und Sammeln von Hintergrundwissen in einem
Insgesamt kann man also sagen, dass das Buch nicht nur ein Muss für jeden Fan Schweizer Kriminalliteratur (oder solcher, die sich in besonderem Maße mit der dortigen Landschaft beschäftigt wie z.B. Paul Townends "Eigerjagd") ist, sondern auch eine wunderbare Möglichkeit, Erholung und Hintergrundinformation auf harmonische Weise zu verknüpfen.
(Michaela Pelz, www.krimi-forum.de)
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.06.2002Europa
"Mordsspaziergänge. Kriminalliterarische Wanderungen im Kanton Bern", herausgegeben von Dominique Strebel und Patrik Wülser. Mit Fotos von Willi Brand. Rotpunktverlag, Zürich 2001. 224 Seiten, zahlreiche Fotos, eine beigelegte CD mit Tönen, Zeugenaussagen und anderem. 22,50 Euro. ISBN 3-85869-229-8
Papier ist geduldig. Statistiken und Tote sind es auch. Der Kanton Bern mag neben Rio und der Bronx hinsichtlich der Verbrechensrate als eine Insel der Glückseligen erscheinen - bezogen auf das Schweizer Umland und nach Maßgabe der literarischen Verbrechen nach Jeremias Gotthelf sind Stadt und Kanton Bern durchaus ein heißes Pflaster, für Mord und Totschlag von höchst unterschiedlichen Autoren offenbar wärmstens empfohlen. Selbst der bekannteste aller Detektive, Sherlock Holmes aus Londons Baker Street, ist hier vorübergehend zu Tode gekommen: in den Reichenbach-Fällen. Andere Fälle führen in Jeremias Gotthelfs Emmental, zum Eigergletscher und der Nordwand, in Friedrich Glausers Gartenbauschule Oeschberg ebenso wie in seine "Irrenanstalt", heute psychiatrische Klinik Münsingen, jeweils einem Fall um den Wachtmeister Studer hinterher. Elf sogenannte "Mordsspaziergänge" im Kanton Bern, zwei weitere bei Freiburg/Fribourg laden dazu ein, in Stätten Schauplätze zu sehen und dort, wenn nicht Indizien, so Atmosphäre aufzufinden, Realien, die mancherlei Fiktion den Schein von Wirklichkeit geliehen haben, so daß sich in der Berner "Gerechtigkeitsgasse 44" auch in Wirklichkeit ein Klingelschild mit dem doch bloß - abermals von Glauser - erfundenen Namen "Sophie Hornuss" finden läßt. Als literarische Kleinform sind diese "Spaziergänge" keine trockenen Berichte, eher stilsichere Feuilletons von insgesamt zehn Autorinnen und Autoren, Gratwanderungen zwischen dem Tatsächlichen und dem Erdachten. Jede Wanderung ist in einem eigenen Anhang mit akribischen Detailinformationen zu Spaziergang und Besuch versehen. Von jeweils ganz eigenem Reiz sind die Schwarzweißfotos von Willi Brand und - aus der Zusammenarbeit mit "Schweizer Radio DRS" - eine beigelegte CD mit seltenen und aufschlußreichen Tondokumenten aus dem Umfeld der Autoren - für Nichtschweizer Ohren bisweilen recht unvertraut. (mbe)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Mordsspaziergänge. Kriminalliterarische Wanderungen im Kanton Bern", herausgegeben von Dominique Strebel und Patrik Wülser. Mit Fotos von Willi Brand. Rotpunktverlag, Zürich 2001. 224 Seiten, zahlreiche Fotos, eine beigelegte CD mit Tönen, Zeugenaussagen und anderem. 22,50 Euro. ISBN 3-85869-229-8
Papier ist geduldig. Statistiken und Tote sind es auch. Der Kanton Bern mag neben Rio und der Bronx hinsichtlich der Verbrechensrate als eine Insel der Glückseligen erscheinen - bezogen auf das Schweizer Umland und nach Maßgabe der literarischen Verbrechen nach Jeremias Gotthelf sind Stadt und Kanton Bern durchaus ein heißes Pflaster, für Mord und Totschlag von höchst unterschiedlichen Autoren offenbar wärmstens empfohlen. Selbst der bekannteste aller Detektive, Sherlock Holmes aus Londons Baker Street, ist hier vorübergehend zu Tode gekommen: in den Reichenbach-Fällen. Andere Fälle führen in Jeremias Gotthelfs Emmental, zum Eigergletscher und der Nordwand, in Friedrich Glausers Gartenbauschule Oeschberg ebenso wie in seine "Irrenanstalt", heute psychiatrische Klinik Münsingen, jeweils einem Fall um den Wachtmeister Studer hinterher. Elf sogenannte "Mordsspaziergänge" im Kanton Bern, zwei weitere bei Freiburg/Fribourg laden dazu ein, in Stätten Schauplätze zu sehen und dort, wenn nicht Indizien, so Atmosphäre aufzufinden, Realien, die mancherlei Fiktion den Schein von Wirklichkeit geliehen haben, so daß sich in der Berner "Gerechtigkeitsgasse 44" auch in Wirklichkeit ein Klingelschild mit dem doch bloß - abermals von Glauser - erfundenen Namen "Sophie Hornuss" finden läßt. Als literarische Kleinform sind diese "Spaziergänge" keine trockenen Berichte, eher stilsichere Feuilletons von insgesamt zehn Autorinnen und Autoren, Gratwanderungen zwischen dem Tatsächlichen und dem Erdachten. Jede Wanderung ist in einem eigenen Anhang mit akribischen Detailinformationen zu Spaziergang und Besuch versehen. Von jeweils ganz eigenem Reiz sind die Schwarzweißfotos von Willi Brand und - aus der Zusammenarbeit mit "Schweizer Radio DRS" - eine beigelegte CD mit seltenen und aufschlußreichen Tondokumenten aus dem Umfeld der Autoren - für Nichtschweizer Ohren bisweilen recht unvertraut. (mbe)
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Was haben sich Tourismus-Propagandisten für das Berner Oberland im Laufe der Geschichte nicht alles einfallen lassen: Alphorn-Festivals, Gipfelrestaurants, die nicht höher liegen konnten, hübsche Schifferinnen, denen sich der Fremde gerne anvertraute oder dampfbetriebene Trompeten, die ohne Unterlass "Rufst Du mein Vaterland" dudelten. Heute soll ein Wanderführer der anderen Art zum Fußmarsch in die Region locken: "Mordsspaziergänge" ist ein "überaus anregendes Wanderbuch mit CD", findet Esther Scheidegger Zbinden. Auf den Spuren "hochkarätiger Berner Kriminalromane" kann der Leser jetzt wandeln. Holaradrihö.
© Perlentaucher Medien GmbH
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