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Mit dieser weit blickenden Studie über den Vorlauf und die Anfänge des Zweiten Weltkriegs betritt Herbert Kremp Neuland: Sein Werk basiert, anders als bisherige Publikationen zu diesem Thema, auf einer umfassenden strategischen Analyse. Kremp provoziert damit - gedanklich wie stilistisch auf höchstem Niveau - die Korrektur verbreiteter Irrtümer über Ziele und Motive der aufeinander und gegeneinander wirkenden Mächte. Auch deshalb, weil er eine neue, bestechende Perspektive wählt: Er sieht das Handeln der Akteure bestimmt vom »konsekutiven Zwang des Kriegs«, dem Stalin, Churchill, Mussolini,…mehr

Produktbeschreibung
Mit dieser weit blickenden Studie über den Vorlauf und die Anfänge des Zweiten Weltkriegs betritt Herbert Kremp Neuland: Sein Werk basiert, anders als bisherige Publikationen zu diesem Thema, auf einer umfassenden strategischen Analyse. Kremp provoziert damit - gedanklich wie stilistisch auf höchstem Niveau - die Korrektur verbreiteter Irrtümer über Ziele und Motive der aufeinander und gegeneinander wirkenden Mächte. Auch deshalb, weil er eine neue, bestechende Perspektive wählt: Er sieht das Handeln der Akteure bestimmt vom »konsekutiven Zwang des Kriegs«, dem Stalin, Churchill, Mussolini, Roosevelt, vor allem aber Adolf Hitler unterworfen waren. Dabei werden Vorgeschichte und Verlauf der ersten Kriegsjahre nicht wie üblich aus dem Blickwinkel des Endes geschildert. Kremp sucht vielmehr die Beteiligten und ihre Entscheidungen in der originären Situation zu erfassen: Nicht als bloße Chronik, sondern als spannende, brillant erzählte Untersuchung, die vorurteilslos erklärt und dabei zu Einsichten gelangt, die in ihrer Stringenz, Aussage- und Formulierungskraft ebenso zwingend wie unkonventionell sind.
Autorenporträt
Herbert Kremp (1928¿2020) wollte ursprünglich Pianist werden und nahm bei Friedrich Gulda und Josef Pembaur, dem Leiter der Meisterklasse für Klavier an der Akademie für Tonkunst in München, Unterricht. Wegen einer Verletzung an der Hand gab er die Pianistenlaufbahn auf, studierte Philosophie, Geschichte und Staatsrecht an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, wo er 1954 bei dem im Nationalsozialismus mit Lehrverbot belegten Kulturphilosophen Alois Dempf mit einer Arbeit über die Kulturtheorie Oswald Spenglers und Arnold Toynbees promovierte. Parallel studierte er Nationalökonomie in Frankfurt und absolvierte ein Volontariat bei der Frankfurter Neuen Presse. 1957 wurde Kremp Redakteur bei der RHEINISCHEN POST (RP), 1959 bei der Berliner Tageszeitung DER TAG, 1961 Korrespondent der RP in der Bundeshauptstadt Bonn und 1969 ihr Chefredakteur. Zwischen 1969 und 1985 war er dreimal Chefredakteur der Tageszeitung DIE WELT, ab 1985 auch ihr Herausgeber. Kremp war nächster Berater und Freund Axel Springers und von 1977 bis 1981 während der Reformperiode unter Deng Xiaoping einer der ersten internationalen Korrespondenten in China, dessen Sprache er beherrschte. Danach ging er nach Brüssel, um von dort über EG und NATO zu berichten. Er erhielt zweimal den Theodor-Wolff-Preis: 1978 auf Vorschlag Rudolf Augsteins für die Reportage »Ein Regentag in Peking«, 2003 für sein journalistisches Lebenswerk. Herbert Kremp zählte aufgrund seiner Formulierungskraft und seines unverblendeten, illusionslosen Blicks auf alles, womit er befasst war, zu den profiliertesten Vertretern eines im besten Sinne konservativen Journalismus.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension

Rezensent Ulrich Schlie liest Herbert Kremps postum erschienene "schnörkellose" Analyse des Auftakts des Zweiten Weltkriegs mit Gewinn. Der Autor entfaltet laut Schlie kühl Hitlers Kriegsstrategie und ordnet sie in den globalen Kontext, ohne dem eigenen Erleben als Zeitgenosse großen Raum zu geben. Die Verdichtungsleistung und die laut Schlie an Clausewitz angelehnte Analyse von Diplomatie und Militärstrategie scheinen dem Rezensenten bemerkenswert, ebenso, wie die Verbindung von Kriegsstrategie mit den Psychogrammen der Protagonisten im Text. Zu den stärksten Passagen im Buch zählt Schlie Momentaufnahmen der stalinistischen Sowjetunion und die Herausarbeitung der Konzepte von Stalin, Hitler und Roosevelt.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Herbert Kremp erspart sich und uns den bequemen Hochsitz des Historikers, der alles schon weiß und kommen sieht. Er analysiert und erzählt auf eine Weise, als hätten wir diese Geschichte noch nie gekannt, ein Drama, das uns immer wieder den Atem verschlägt.« Thomas Kielinger