"Morgenröte. Gedanken über die moralischen Vorurteile" ist ein Anfang Juli 1881 erschienenes philosophisches Werk Friedrich Nietzsches. In dem aus Aphorismen unterschiedlicher Länge bestehenden Buch hinterfragte Nietzsche die Entstehung und den Wahrheitsgehalt moralischer und religiöser Systeme. Dabei setzte er dem tragischen Pathos einer christlichen Existenz das kontemplative Glück eines Erkennenden gegenüber und interpretierte die Glaubensekstase als psychopathologisches Phänomen. In der Morgenröte skizzierte Nietzsche erstmals Umrisse seines gedanklichen Konzeptes vom Willen zur Macht, das er 1883-1885 in seinem Werk Also sprach Zarathustra ausführlicher entwickelte.