1951 beendete Johannes Maximilian Avenarius (1887-1954) den Text zu "Moritz Griess", den er mit dem Untertitel "Ein Kapitel aus dem Lebensbuch des Joh. M. Avenarius" versah. Dieses Manuskript blieb bisher unveröffentlicht und teilte somit das Schicksal der meisten seiner schriftlichen Arbeiten, die dem damaligen Zeitgeist zuwiderliefen. Mit diesem Buch wird der interessierten Öffentlichkeit erstmalig nach 1945 ein literarischer Text von J. M. Avenarius in Buchform vorgelegt.Knapp 30 Jahre nach der episodenhaften Begegnung mit dem Textilgroßhändler und Kunstfreund Moritz Griess aus Berlin entstand eine Hommage an diesen Mann, dem Avenarius in wirtschaftlich schwerer Zeit einen Großauftrag in der deutschen Hauptstadt verdankte. Er durfte die Griess'sche Villa in Berlin-Wilmersdorf künstlerisch ausgestalten. Die 1922 vollendete Ausmalung der Paradieshalle in der Wohnresidenz Gerhart Hauptmanns diente dabei zweifellos als Referenz.Die Enteignung, Entrechtung und Ermordung des jüdischen Unternehmers und Mäzens Moritz Griess durch die Nationalsozialisten ist nicht mehr das Thema dieser Erinnerungen. Die beiden Männer sind sich 1927 in Berlin zum letzten Mal begegnet. 1941 wurde Moritz Griess mit seiner Frau Martha in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Martha Griess wurde 1942 im Vernichtungslager Kulmhof ermordet,Moritz Griess lebte zumindest noch bis November 1943, bevor er in Kulmhof oder in Auschwitz ermordet wurde.