Das Wort Mosaik leitet sich aus dem spätlateinischen Musaicum (opus) (Werk, das den Musen gewidmet ist) ab. Schon in der Antike war diese Technik beliebt, da Mosaike ihre Leuchtkraft nicht verlieren und die Jahrhunderte überdauern. Gerade Rom und Ravenna, beides geistige und politische Zentren der Spätantike, haben bezüglich des Neuen Jerusalem kostbare Mosaiken vorzuweisen. Das Mittelalter, die Renaissance, der Barock und der Klassizismus kennen dann allerdings kaum einmal ein Mosaik mit dem Neuen Jerusalem. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden wieder Kirchen mit Mosaiken ausgestattet, die das Himmlische Jerusalem zeigen. Namhafte Künstler und Künstlerinnen nehmen sich auf einmal des Themas an: Angela Gsänger (geb. 1929), Charles (Carl) Crodel (1894-1973), Claus Wallner (1926-1979), Otto Habel (1922-1996), Siegfried Steege (gest. 2002), Isolde Joham (geb. 1932), Maria Sunniva Guer de Saavedra, Pär Andersson, Bo Viktor Beskow, Christel Poll (geb. 1914), Ehrentrud Trost, Josef de Ponte (1922-2006), Carl Unger (1915-1995), Benedict Schmitz, Vasco Nasorri, Anna Dorothea Kunz-Saile (geb. 1941), Anneke Kaai (geb. 1951) oder Madeline Diener. Ihre Mosaike findet man nicht allein in Deutschland oder Österreich, sondern auch in Schweden, Italien oder sogar in Israel und Bolivien. Unter den zahlreichen Künstlern soll noch auf Pater Marko Ivan Rupnik, dem Leiter des Atelier Aletti, und seine Mitarbeiter hingewiesen werden. Das Atelier Aletti arbeitet eng mit dem Vatikan zusammen und stattete in den letzten Jahren zahlreiche Kirchen mit Mosaiken aus. Auffällig oft wurde auch das Neue Jerusalem als Motiv gewählt, in einer Formensprache, die es einerseits durchaus als Werke unserer Zeit erkennbar macht, andererseits aber die römische Mosaiktradition der Antike neu belebt und fortschreibt.
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