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Rund siebzig Jahre nach Walter Benjamins Moskauer Tagebuch von 1926 gibt Knut Ebeling den Text neu zu bedenken. Dies geschieht jedoch nicht im Charakter eines Memorandums, sondern in der riskanten Form eines philosophischen Tagebuches, das die Erfahrung Benjamins erneut aufs Spiel setzt.Inmitten der sinnentleerten ideologischen Zeichen Moskaus wiederholt der Autor Benjamins Tagebuch und entfaltet durch dessen "physiognomische Methode" die postsozialistische urbane Szenerie. Dabei kommt es zu einer Doppelbelichtung des Moskauer Tagebuches: Ebeling kopiert nicht nur Figuren des…mehr

Produktbeschreibung
Rund siebzig Jahre nach Walter Benjamins Moskauer Tagebuch von 1926 gibt Knut Ebeling den Text neu zu bedenken. Dies geschieht jedoch nicht im Charakter eines Memorandums, sondern in der riskanten Form eines philosophischen Tagebuches, das die Erfahrung Benjamins erneut aufs Spiel setzt.Inmitten der sinnentleerten ideologischen Zeichen Moskaus wiederholt der Autor Benjamins Tagebuch und entfaltet durch dessen "physiognomische Methode" die postsozialistische urbane Szenerie. Dabei kommt es zu einer Doppelbelichtung des Moskauer Tagebuches: Ebeling kopiert nicht nur Figuren des Poststrukturalismus auf den Text der frühen Kritischen Theorie, sondern erhellt und überblendet beide wechselseitig. Sichtbar wird ein Begriff des Unmöglichen, den Ebeling im Kern von Benjamins Erfahrung freilegt. Moskauer Tagebuch: Doppelbelichtung stellt nicht nur ein philosophisches Dokument dar, sondern zugleich die minutiöse Aufzeichnung der scheiternden Liebe eines Sommers. Es gerät zu einem ebenso "rücksichtslosen, offenherzigen und niederdrückenden Dokument", wie Gershom Scholem dies vom Tagebuch Benjamins gesagt hatte.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Die Folie hinter diesem Tagebuch des Philosophen Knut Ebeling hat Felix Philipp Ingold unschwer erkannt: Sein "akutes Liebes- und Lebensdesaster" inszeniert Ebeling als "Doppelbelichtung" von Benjamins Moskauer Tagebuch von 1926. Das geht in Ordnung. Etwas aufdringlich hingegen erscheint Ingold mitunter der Bezug auf Kierkegaard und Bataille. Doch auch das lässt sich verkraften, wie übrigens auch die von Ingold unverblümt als unterdurchschnittlich bezeichneten stilistischen Fähigkeiten des Autors. Lässt sich verkraften, weil es darum nicht geht. Stattdessen stellt Ingold die Einprägsamkeit der enthaltenen Situations- und Gegenstandsbeschreibungen heraus, die die "Enormität des Gewöhnlichen" vorführe, staunt über "präzise Wahrnehmungsprotokolle" und überraschende Perspektivenwechsel - "von der Küche über die Kneipe zur Kirche und zur Kunst" - und delektiert sich an den eingestreuten aphoristischen Weisheiten.

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