Wie sind moralische Handlungen motiviert? - Diese Frage steht im Mittelpunkt dieses Buches. Es entwickelt die Theorie, die David Hume im Treatise of Human Nature vorstellt. Hume verfolgt einen Ansatz, der trotz vieler Stärken auch eine wesentliche Schwäche aufweist: Obwohl er die Motivationsseite in einer Weise erklärt, die auch in sachlicher Hinsicht in weiten Teilen befriedigen kann, wird sein Modell einer grundlegenden Intuition über moralische Handlungen nicht gerecht. Es wird deutlich, daß Hume nicht erklären kann, in welcher Weise Handlungen auch unabhängig davon, daß sie im Kontext einer spezifischen Gesellschaft betrachtet werden, eine moralische Qualität zukommt. Dieser Vorwurf des ethischen Relativismus muß aber nicht dazu führen, seine Theorie im Ganzen abzulehnen. In einem Ausblick wird versucht, dem Mangel durch die Verbindung mit der Ethik Immanuel Kants abzuhelfen. Zu zeigen, daß eine solche Verbindung in überzeugender Weise möglich ist, ist das zweite zentrale Anliegen des Buches.Die Verbindung beider Modelle - bisher vernachlässigt in der Literatur - führt zu einem besseren Verständnis jedes einzelnen und ist auch für die Beantwortung aktueller Fragen fruchtbar.