Bachelorarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität zu Köln (Institut für deutsche Sprache und Literatur 1), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit soll diese Motive, unter denen diverse Autoren das Kino in der Zeit von 1909 bis etwa 1920 kritisierten, systematisch herausarbeiten und zueinander in Bezug setzen. Die zeitliche Eingrenzung wurde aus zwei Gründen in dieser Form gewählt. Erstens endet 1909 laut Anton Kaes die vorliterarische Zeit des Kinos und zweitens wurde durch den Übergang zum Langfilm und die somit veränderte Rezeptionsästhetik des Films erstmalig ernsthaft über den Kulturanspruch des Kinos als Solches diskutiert, während dies in vorigen Stufen der Auseinandersetzung mit dem neuen Medium höchstens zweitrangig war. Die Kapitel zwei und drei werden zunächst eine theoretische Grundlage schaffen, indem im zweiten Kapitel Mediendiskurse sowie zugehörige Phänomene erklärt werden und im dritten Kapitel eine kurze filmhistorische Einordnung dargelegt wird. Im Kontext der Mediendiskurse werden außerdem die Phänomene der Medienangst, der Popularisierung und der Medienkarriere behandelt, wobei Letztere dafür verantwortlich ist, dass die Kino-Debatte heutzutage nicht nur beigelegt ist, sondern Filme zum Stellenwert eines höchsten Kulturgutes aufsteigen konnten. Die Primärtextanalyse und Rekonstruktion des damaligen Mediendiskurses wird in zwei übergeordneten Kapiteln erfolgen. Kapitel vier ist den Aspekten der Kino-Debatte gewidmet, die man verallgemeinert als soziologisch kategorisieren kann. An dieser Stelle wird auf die Kommerzialisierung des Kinos, die Ästhetik der Großstadt und auf die Unterscheidung zwischen Hoch- und Populärkultur mit der Neigung dazu, letzterem die Legitimität abzusprechen, eingegangen werden. Im darauffolgenden Kapitel werden die ästhetischen Motive der Kino-Debatte dargestellt, wobei vor allem das durch den Übergang zum Langfilm aufgekommene Konkurrenzverhältnis zwischen Kino und Theater im Vordergrund der Analyse stehen wird. In diesem Zusammenhang wird die fehlende Sprache des Stummfilms sowie die damit einhergehende neue Visualität des Films thematisiert und schließlich die zeitgenössischen Versuche hinsichtlich einer autonomen Kinoästhetik, etwa in Form der sogenannten Autorenfilme, gesammelt, bevor die Ergebnisse in einem Fazit zusammengefasst werden.
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