Eduard Mörike (1804-1875) war ein großer Fan von Mozart. 1856, zu seinem 100. Geburtstag hat er dem Komponisten eine Novelle geschrieben - die klassische Künstlernovelle schlechthin, die bis heute äußerst beliebt ist und in kaum einer deutschen Novellen-Anthologie fehlt. Hintergrund ist die
historisch belegte Reise des Ehepaars Mozart von Wien nach Prag im Spätherbst 1787, um dort die Uraufführung…mehrEduard Mörike (1804-1875) war ein großer Fan von Mozart. 1856, zu seinem 100. Geburtstag hat er dem Komponisten eine Novelle geschrieben - die klassische Künstlernovelle schlechthin, die bis heute äußerst beliebt ist und in kaum einer deutschen Novellen-Anthologie fehlt. Hintergrund ist die historisch belegte Reise des Ehepaars Mozart von Wien nach Prag im Spätherbst 1787, um dort die Uraufführung des „Don Giovanni“ mitzuerleben. Der Aufenthalt am dritten Reisetag in einem ungenannten Dorf und dem nahe gelegenen Schloss des Grafen Schinzberg ist jedoch eine literarische Erfindung Mörikes.
Das Geschehen findet am Verlobungstag der Nichte des Grafen statt. Durch das unverhoffte Eintreffen von Mozart wird das ganze Fest zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Gäste. Der romantische Dichter und begeisterte Mozart-Fan Mörike wollte durch diese fingierte Geschichte den heiteren Charakter des Komponisten anschaulich machen.
Die Novelle wurde bereits als Band der Insel-Bücherei Nr. 230 veröffentlicht. Nun liegt sie als illustrierte Variante vor, die 2009 als Privatdruck in nur 30 Exemplaren erschien. Es sind zwanzig Entwurfsskizzen, die der vielseitige Künstler Hans Baumhauer (1913-2001) schon 1946 seinem Schwiegervater und Verleger Kurt Wolff in die USA geschickt hatte. Doch dann kam das Projekt nicht zustande und ist nun fast siebzig Jahre später ein Schmuckstück für jede Insel-Bücherei-Sammlung.