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Die Kulturhistorikerin Eva Gesine Baur nimmt den Leser mit auf einen Spaziergang durch Mozarts Salzburg, besucht das Geburtshaus, die Konzertsäle und die anderen Orte, die für Mozart von Bedeutung waren, und erinnert an die Geschichten, die die Häuser, Gassen und Plätze dem Eingeweihten erzählen. Ein ungewöhnlicher Stadtführer zum Mozartjahr 2006.
Salzburg und Mozart: ein Klischee süß wie eine Mozartkugel? In diesem allzu verlockenden Leckerbissen steckt ein bitterer Kern. Denn Mozart hasste die betörend schöne Stadt, die sich heute ihres großen Sohnes rühmt und blendend an ihm verdient.
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Produktbeschreibung
Die Kulturhistorikerin Eva Gesine Baur nimmt den Leser mit auf einen Spaziergang durch Mozarts Salzburg, besucht das Geburtshaus, die Konzertsäle und die anderen Orte, die für Mozart von Bedeutung waren, und erinnert an die Geschichten, die die Häuser, Gassen und Plätze dem Eingeweihten erzählen. Ein ungewöhnlicher Stadtführer zum Mozartjahr 2006.
Salzburg und Mozart: ein Klischee süß wie eine Mozartkugel? In diesem allzu verlockenden Leckerbissen steckt ein bitterer Kern. Denn Mozart hasste die betörend schöne Stadt, die sich heute ihres großen Sohnes rühmt und blendend an ihm verdient. Trotzdem begegnet der Reisende dem Wolfgangus Chrysostomus Gottliebus Mozart auf Schritt und Tritt in dieser Stadt, wo er 1756 geboren wurde. Doch so wenig sich Mozarts Musik demjenigen erschließt, der sie nur konsumiert, so wenig erschließt sich Salzburg denjenigen, die nicht hinter die Fassaden und Kulissen blicken.
Mit diesem Buch wird ein Salzburg-Besuch zu einer aufregenden Wanderung durch Abgründe und Hinterhöfe, durch Küchen und Kabinette, durch Sümpfe und lichte Gärten, durch Mozarts Leiden und oft sehr einfache Freuden, durch seine Demütigungen und seine Triumphe. Mozart und Salzburg haben vor allem eines gemeinsam: wer glaubt, sie zu kennen, wird im nächsten Augenblick eines besseren belehrt. Und macht ungeahnte Entdeckungen.
Autorenporträt
Eva Gesine Baur hat Germanistik, Kunstgeschichte, Musikwissenschaften und Psychologie studiert. Sie lebt als freie Autorin in München, schreibt Bücher zu psychologischen, kunsthistorischen und kulinarischen Themen und verfasst Beiträge für Zeitschriften und fürs Fernsehen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.01.2006

Bücherecke
Mozart immer überall
Eva Gesine Baur führt durch Salzburg
Irgendwie hat es Salzburg geschafft, jene Stadt zu werden, die man als erstes mit Mozart in Verbindung bringt, obwohl der Komponist einen großen Teil seiner Kindheit auf Reisen quer durch Europa verbracht und später als junger Mann seine Heimatstadt in Richtung Wien verließ. Dort schuf er dann den weitaus größten Teil seiner bedeutenderen Werke. Aber dennoch wurde für die Nachwelt Salzburg zur Mozartstadt.
In ihrem historischen Stadtführer durch Mozarts Salzburg verschweigt Eva Gesine Baur nicht das schwierige Verhältnis, das Mozart vor allem aufgrund des Fürsterzbischofs Colloredo zu dieser Stadt hatte. Denn das Buch meidet die gängigen Salzburg-Klischees. Der Leser wird von der Autorin vielmehr an zahlreiche Orte mitgenommen, die man normalerweise nicht mit Mozart in Verbindung bringen würde, die aber gleichwohl die Schauplätze seines Lebens und Schaffens in Salzburg waren. En passant erfährt man zahlreiche biografische Details, die auch dem einigermaßen Mozartkundigen neu sein werden.
Der biografische Streifzug beginnt im allseits bekannten Geburtshaus in der Getreidegasse. 17 Jahre war der Komponist, abgesehen von den vielen Reisen, in der engen Wohnung im dritten Stock zu Hause - fast sein halbes Leben lang. Als er elf Jahre alt ist, werden in Salzburg die ersten größeren Werke des Wunderkindes uraufgeführt: Im Rittersaal der erzbischöflichen Residenz das Oratorium „Die Schuldigkeit des Ersten Gebots” und in der Aula der Alten Universität „Apollo und Hyacinthus”, zwei Werke, die heute kaum noch jemand kennt.
Zwei Jahre später wird in der Kollegienkirche am Universitätsplatz Mozarts dritte Messe gespielt. 1771 stirbt der Fürsterzbischof von Schrattenbach, der Mozart gefördert hatte, und der weniger kunstsinnige Hiernonymus Graf Colloredo tritt an dessen Stelle. Für Mozart brechen damit schwere Zeiten an. Doch er findet andere Förderer, wie etwa die Gräfin Lodron oder die Familie Haffner. Deren Wohnhäuser sind bis heute erhalten, können allerdings nur von außen besichtigt werden.
1777 zieht die Familie Mozart um, ins so genannte Tanzmeisterhaus am heutigen Makartplatz, wo sie eine großzügige Wohnung bezieht, die eigentlich über ihre Verhältnisse geht. Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und erst vor zehn Jahren wieder rekonstruiert; es kann heute besichtigt werden. Zu guter letzt kann der Mozartbegeisterte auch noch das Mozartsche Familiengrab auf dem Friedhof von St. Sebastian aufsuchen, in dem unter anderen der Vater Leopold sowie Mozarts Ehefrau Constanze beigesetzt sind. Mozart selbst allerdings nicht; er wurde bekanntlich in Wien anonym beerdigt. Salzburg bekam im 18. Jahrhundert sein heutiges Gesicht. Es bedarf also keiner besonderen Phantasie, sich in die Zeit Mozarts zurückzuversetzen. Und Eva Gesine Baurs Buch hilft einem dabei. In unterhaltsamem Plauderton füttert sie den Leser gleichsam mit biographischen Fakten und unterhält ihn mit amüsanten Anekdoten aus Mozarts Leben, wobei sie es selbst manchmal bezweifelt, dass sie alle wahr sind. Das Buch ist damit ein ebenso kurzweiliger wie in die Tiefe gehender Begleiter für all jene, die sich auf den Spuren Mozarts durch Salzburg bewegen wollen. Und das nicht nur im Mozartjahr.
KLAUS RITZKOWSKI
EVA GESINE BAUR: Mozarts Salzburg. Auf den Spuren des Genies, C.H. Beck München 2005, 174 Seiten mit 31 Abbildungen, 16,40 Euro.
Alles Mozart: In Salzburg begegnet man auf Schritt und Tritt Erinnerungen an den berühmtesten Sohn der Stadt. Das hätte er sich möglicherweise zu Lebzeiten verbeten, hatte er doch zu seinem Geburtsort ein denkbar gebrochenes Verhältnis. Foto: Moers/ vario-press
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