Mr Hudson Unterwegs ist der zeitgemäße Reiseführer für schwule Männer, die gern stilvoll unterwegs sind. Recherchiert und ausprobiert von Journalisten und Experten mit Ortskenntnis und Insiderwissen.Schwule Männer reisen oft und gerne und haben dabei klare Vorstellungen davon, was sie interessiert. Mr Hudson Unterwegs ist der perfekte Partner, wenn es darum geht, überall auf der Welt eine unvergessliche Zeit zu erleben. Egal ob in Berlin, New York, Lissabon oder Shanghai - dieser Reiseführer voll individueller Ziele und wertvoller Tipps weist den Weg zu den besten schwulenfreundlichen Adressen fernab des Massentourismus und blickt dabei weit über stereotype Szeneläden hinaus. Hotels, Restaurants, Geschäfte, Kunst und Kultur - jedermann, der gern mit Stil reist, kommt hier auf seine Kosten.Mr Hudson Unterwegs zeigt den Weg zur Bar mit den besten Cocktails, zum angesagtesten Designgeschäft und leckersten Frühstück der Stadt und macht Vorschläge für Tagesausflüge jenseits der Stadtgrenzen. Von Mr Hudson und einer Vielzahl weit gereister Redakteure zusammengestellt präsentiert dieses Buch 20 Großstädte der Nordhalbkugel, in denen sich Lifestyle, Kultur und Gastlichkeit auf besonders beeindruckende Weise erleben lassen.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.05.2021Die Seife bitte handgeschöpft
Stilvoll ist das Stichwort. Denn stilvoll zu reisen ist dem schwulen Mann so selbstverständlich wie Designerkleidung und Workout-Plan - so jedenfalls stellt es das auf schwule Reisende spezialisierte Portal "Mr Hudson explores" dar, das nun mit diesem Führer durch zwanzig Städte der nördlichen Hemisphäre gewissermaßen offline geht und aufs Coffee-Table-Book-Format setzt. Von A wie Amsterdam bis W wie Wien ist alles dabei, was der schwule Mann besucht. Berlin sowieso, auch Paris und New York, und an Tel Aviv, der schwulen Hauptstadt des Nahen Ostens, geht kein schwuler Reisender vorbei. Es wird logiert, nicht gewohnt. Selbst in einer "kleinen Stadt", gemeint ist Brüssel, bedeutet Logieren Grandhotel. Das etwas staatstragende "Amigo" gleich hinter der Grand Place, in dem es auch deutschen Kanzlern gefällt, ist da genau die richtige Adresse. Wer es gern eine Nummer kleiner wünscht, wähle das B&B "La Maison Haute", in dem die Seife handgeschöpft ist. Artig sind beide Unterkünfte, und überhaupt wird die belgische Hauptstadt als sicheres Pflaster für schwule Reisende vorgestellt - "gemütlich" heißt es. Was im vorigen Herbst im Le Soir freilich anders klang. Nach etlichen homophoben Übergriffen druckte die führende französischsprachige Tageszeitung eine Warnung, sich genau zu überlegen, wo Mann und Mann Händchen halten - in Vierteln mit hohem Migrantenanteil unter der Bevölkerung wohl besser nicht. Wir fahren weiter nach Wien. Logieren sicher im Luxushotel "Sans Souci Wien", verputzen zwei Michelin-Sterne im "Steirereck", begeben uns ins Museum Moderner Kunst und an den Nacktbadestrand auf der Donauinsel. Sodann Berlin: Unterkunft im "25 Hours Hotel Bikini", noch stilvoller im Private Members Club und Hotel "Soho House". Essen? Im "Pauly Saal" oder bei "Tim Raue"! Mehr sichere Nummer geht nicht. Nur vorm abgefeierten "Berghain" wird gewarnt - "kann selbst für unerschrockene Berlinbesucher ein bisschen Hardcore sein". Uff. Gerade noch mal gut gegangen. ksi
"Mr Hudson unterwegs. Der stilvolle Reiseführer für schwule Männer" herausgegeben von Robert Küstermann und Andrea Servert, mit einem Vorwort von Bastiaan Ellen. Die Gestalten Verlag, Berlin 2020. 320 Seiten, zahlreiche Fotos. Gebunden, 29,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Stilvoll ist das Stichwort. Denn stilvoll zu reisen ist dem schwulen Mann so selbstverständlich wie Designerkleidung und Workout-Plan - so jedenfalls stellt es das auf schwule Reisende spezialisierte Portal "Mr Hudson explores" dar, das nun mit diesem Führer durch zwanzig Städte der nördlichen Hemisphäre gewissermaßen offline geht und aufs Coffee-Table-Book-Format setzt. Von A wie Amsterdam bis W wie Wien ist alles dabei, was der schwule Mann besucht. Berlin sowieso, auch Paris und New York, und an Tel Aviv, der schwulen Hauptstadt des Nahen Ostens, geht kein schwuler Reisender vorbei. Es wird logiert, nicht gewohnt. Selbst in einer "kleinen Stadt", gemeint ist Brüssel, bedeutet Logieren Grandhotel. Das etwas staatstragende "Amigo" gleich hinter der Grand Place, in dem es auch deutschen Kanzlern gefällt, ist da genau die richtige Adresse. Wer es gern eine Nummer kleiner wünscht, wähle das B&B "La Maison Haute", in dem die Seife handgeschöpft ist. Artig sind beide Unterkünfte, und überhaupt wird die belgische Hauptstadt als sicheres Pflaster für schwule Reisende vorgestellt - "gemütlich" heißt es. Was im vorigen Herbst im Le Soir freilich anders klang. Nach etlichen homophoben Übergriffen druckte die führende französischsprachige Tageszeitung eine Warnung, sich genau zu überlegen, wo Mann und Mann Händchen halten - in Vierteln mit hohem Migrantenanteil unter der Bevölkerung wohl besser nicht. Wir fahren weiter nach Wien. Logieren sicher im Luxushotel "Sans Souci Wien", verputzen zwei Michelin-Sterne im "Steirereck", begeben uns ins Museum Moderner Kunst und an den Nacktbadestrand auf der Donauinsel. Sodann Berlin: Unterkunft im "25 Hours Hotel Bikini", noch stilvoller im Private Members Club und Hotel "Soho House". Essen? Im "Pauly Saal" oder bei "Tim Raue"! Mehr sichere Nummer geht nicht. Nur vorm abgefeierten "Berghain" wird gewarnt - "kann selbst für unerschrockene Berlinbesucher ein bisschen Hardcore sein". Uff. Gerade noch mal gut gegangen. ksi
"Mr Hudson unterwegs. Der stilvolle Reiseführer für schwule Männer" herausgegeben von Robert Küstermann und Andrea Servert, mit einem Vorwort von Bastiaan Ellen. Die Gestalten Verlag, Berlin 2020. 320 Seiten, zahlreiche Fotos. Gebunden, 29,90 Euro.
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