Normalerweise lese ich keine oder kaum Kinderbücher, auf dieses bin ich allerdings aufmerksam geworden, weil es als „Kinderroman mit Fakten zum Klimawandel“ beschrieben wurde und ich zudem die Idee des kleinen Eisbärs einfach zu schön fand. Dieser erinnert mich nämlich an den „Kleinen Eisbären
Lars“, den ich noch aus meiner Kindheit kenne…
Ich finde die Idee, das Kinderbuch mit dem Sachbuch zu…mehrNormalerweise lese ich keine oder kaum Kinderbücher, auf dieses bin ich allerdings aufmerksam geworden, weil es als „Kinderroman mit Fakten zum Klimawandel“ beschrieben wurde und ich zudem die Idee des kleinen Eisbärs einfach zu schön fand. Dieser erinnert mich nämlich an den „Kleinen Eisbären Lars“, den ich noch aus meiner Kindheit kenne…
Ich finde die Idee, das Kinderbuch mit dem Sachbuch zu verknüpfen und damit Eltern einen Ansatzpunkt für entsprechende Gespräche zu geben, sehr gut. Das Buch ist perfekt zum Vor- oder gemeinsamen Lesen. Es regt zum Diskurs über den Klimawandel an und nebenbei lernen sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen gewiss noch etwas dazu.
Den Mückebär habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen. Er ist ein sehr kleiner, eben ein „Mücke“-Bär, hat dafür aber unglaublich viel Mut. Während die anderen Polartiere noch lamentieren und jammern, aber nicht den Mut aufbringen nach dem gestohlenen Winter zu suchen, ist Mückebär schon längst losgezogen. Dabei ist die ihm bevorstehende Reise alles andere als leicht und sein genaues Ziel kennt er im Grunde auch nicht… Glücklicherweise steht ihm die kluge Möwe Edla zur Seite und gemeinsam begeben sie sich auf die gefährliche Suche.
Auch Edla fand ich total niedlich, auch wenn sie, wie sonst häufig Eulen, ein wenig distanziert und mürrisch beschrieben wird. Die gemeinsame Suche der beiden ist sehr kindgerecht und spannend beschrieben. Sie erleben auf ihrem Weg einige Abenteuer und müssen der ein oder anderen brenzligen Situation aus dem Weg gehen. Die bildlichen Beschreibungen der Kulisse sowie die tollen und aus kindlicher Sicht dargestellten Erläuterungen zu den jeweiligen Handlungen und Gedanken der Tiere lassen beim Lesen ein wunderschönes Bild vor dem inneren Auge entstehen.
Insgesamt ist die Schreibweise für die Alterszielgruppe gut gelungen. Die Kapitel enthalten meist abgeschlossene Episoden der Reise und am Anfang steht eine klare Frage bzw. Aufgabe, die am Ende gelöst wird. Es sind zudem immer wieder Illustrationen eingebaut, welche aber nicht dominieren und nur an bestimmten Buchstellen die Geschichte abrunden.
Sehr gefallen haben mir auch die Namen den Polartiere, die, wie in Kinderromanen typisch, häufig auch schon etwas über die Eigenschaft oder Stellung des Tieres aussagen. Manche Namen sind dabei auf grönländisch und werden neben dem eigentlichen Text in einem blauen Balken in kleinerer Schrift erläutert. Ebenfalls an den Buchseiten sind weitere nähere Beschreibungen, Fakten und Hintergründe zum Klimawandel und zu den Polartieren dargestellt. Diese richten sich aber mehr an den vorlesenden Erwachsenen als an das Kind. Die Erklärungen tauchen immer passend zur jeweiligen Textpassage auf, waren mir dadurch an manchen Stellen aber ein wenig zu gequetscht und damit „zu viel“. Dabei fand ich die Informationen klasse, hätte sie mir aber ein bisschen verteilter über das gesamte Buch gewünscht. Manche Buchseiten sind nämlich ohne Randtext, während andere nahezu überquellen.
Nichtsdestotrotz fand ich diese ergänzenden Passagen sehr gut und absolut informativ. Ebenso runden die Tipps zum Klimaschutz am Ende des Buches die Geschichte ab.
Mein Fazit: Mir hat der Mückebär sehr gut gefallen. Die Idee ein Kinderbuch mit einem wichtigen Sachthema zu verknüpfen finde ich sehr geschickt und wunderbar umgesetzt. Die Geschichte kann von Erstlesern sicherlich gut gelesen werden, im Grunde halte ich sie aber perfekt fürs Vorlesen. Durch die ergänzenden Informationen kann man mit den Kindern spielend über ein wichtiges Thema diskutieren und gemeinsam lernen. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.