Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.03.2004Beieinander in München
Als bodenständig gelten sie schon, die Bayern. Daß sich bei ihnen aber, zumal in der Hauptstadt München, gar nie etwas ändert, kann man gewiß nicht behaupten. Im Gegenteil. Um so merkwürdiger, daß es lange mehr kaum einen ausführlichen aktuellen München-Reiseführer gab. Wie lohnend es ist, sich München wieder neu anzuschauen, stellt der von Andrea Dippel und Christine Hamel verfaßte Band über München ebenso eindrucksvoll wie unterhaltsam unter Beweis. Es ist ein Stadtführer, der ebenso klassisch wie modern ist: Klassisch, indem er Dichter zitiert und ihre Orte in München nennt, indem er dem Leser kenntnisreich und mit Begeisterung Kunst, Musik und Architektur nahebringt. Modern ist er, weil er das auf die angenehmste Weise tut und geschickt zu verbinden weiß, mit jenen Tips und Hinweisen, die im Ensemble den Besuch Münchens zu einem gesamtkulturellen Erlebnis werden lassen. Er kennt die Klischees, die man von München hat, und er scheut sich nicht, diese dort zu zeigen, wo München ihnen auch tatsächlich entsprechen will. Der Reiz dieses sorgfältig gemachten, nützlichen und gut geschriebenen Bandes liegt in den Seitenblicken, mit denen die Stadt in ein anderes Licht gerückt wird und historische Tiefenschärfe gerade in ihren Oberflächenreizen gewinnt. Das Kapitel über das "rote Bayern" zum Beispiel zeigt eine ganz andere Seite jenes Bundeslandes, das für seinen robusten und lebensnahen Konservatismus bekannt ist. Man darf sagen, daß man mit diesem Band die Vielfalt und Lebenslust dieser Stadt gar nicht verpassen kann.
jei
"München" von Andrea Dippel und Christine Hamel. DuMont Reiseverlag, Köln 2003, 226 Seiten, zahlreiche Abbildungen und Pläne. Broschiert, 12 Euro. ISBN: 3-770160797.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Als bodenständig gelten sie schon, die Bayern. Daß sich bei ihnen aber, zumal in der Hauptstadt München, gar nie etwas ändert, kann man gewiß nicht behaupten. Im Gegenteil. Um so merkwürdiger, daß es lange mehr kaum einen ausführlichen aktuellen München-Reiseführer gab. Wie lohnend es ist, sich München wieder neu anzuschauen, stellt der von Andrea Dippel und Christine Hamel verfaßte Band über München ebenso eindrucksvoll wie unterhaltsam unter Beweis. Es ist ein Stadtführer, der ebenso klassisch wie modern ist: Klassisch, indem er Dichter zitiert und ihre Orte in München nennt, indem er dem Leser kenntnisreich und mit Begeisterung Kunst, Musik und Architektur nahebringt. Modern ist er, weil er das auf die angenehmste Weise tut und geschickt zu verbinden weiß, mit jenen Tips und Hinweisen, die im Ensemble den Besuch Münchens zu einem gesamtkulturellen Erlebnis werden lassen. Er kennt die Klischees, die man von München hat, und er scheut sich nicht, diese dort zu zeigen, wo München ihnen auch tatsächlich entsprechen will. Der Reiz dieses sorgfältig gemachten, nützlichen und gut geschriebenen Bandes liegt in den Seitenblicken, mit denen die Stadt in ein anderes Licht gerückt wird und historische Tiefenschärfe gerade in ihren Oberflächenreizen gewinnt. Das Kapitel über das "rote Bayern" zum Beispiel zeigt eine ganz andere Seite jenes Bundeslandes, das für seinen robusten und lebensnahen Konservatismus bekannt ist. Man darf sagen, daß man mit diesem Band die Vielfalt und Lebenslust dieser Stadt gar nicht verpassen kann.
jei
"München" von Andrea Dippel und Christine Hamel. DuMont Reiseverlag, Köln 2003, 226 Seiten, zahlreiche Abbildungen und Pläne. Broschiert, 12 Euro. ISBN: 3-770160797.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Bestnoten vergibt der Rezensent mit dem Kürzel "jei" an dieses sorgfältig gemachte, nützliche und gut geschriebene München-Buch: ein Stadtführer, ebenso klassisch wie modern, der kenntnisreich und mit Begeisterung dem Leser Kunst, Musik und Architektur der bayrischen Metropole nahe bringt, lesen wir. Der besondere Reiz dieses Bandes liegt für den Rezensent in den Seitenblicken, mit denen die Stadt in ein anderes Licht gerückt wird und historische Tiefenschärfe gerade an ihren Oberflächenreizen gewinnt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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