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Seit über 60 Jahren bestimmt die Münchner SPD maßgeblich die Geschicke der bayerischen Landeshauptstadt. In dieser Zeit hat sie aber auch deutlichen Einfluss genommen auf die Entwicklung der deutschen Sozialdemokratie. Die damit zusammenhängenden Auseinandersetzungen haben viel Aufmerksamkeit und manches Unverständnis weit über die Stadtgrenzen hinaus erregt. Sie verstellten zwar manchmal den Blick dafür, dass es den Beteiligten um politische Werte ging. Doch immer haben auch Integrationsfiguren, Parteimitglieder mit Leib und Seele und visionäre Vordenker den Zusammenhalt gewahrt und den…mehr

Produktbeschreibung
Seit über 60 Jahren bestimmt die Münchner SPD maßgeblich die Geschicke der bayerischen Landeshauptstadt. In dieser Zeit hat sie aber auch deutlichen Einfluss genommen auf die Entwicklung der deutschen Sozialdemokratie. Die damit zusammenhängenden Auseinandersetzungen haben viel Aufmerksamkeit und manches Unverständnis weit über die Stadtgrenzen hinaus erregt. Sie verstellten zwar manchmal den Blick dafür, dass es den Beteiligten um politische Werte ging. Doch immer haben auch Integrationsfiguren, Parteimitglieder mit Leib und Seele und visionäre Vordenker den Zusammenhalt gewahrt und den politischen Erfolg gesichert. Helmut Hanko blickt hinter die Kulissen der Macht. Kein SPD-Mitglied, sondern ein kritischer Beobachter (mit über 40 Jahren Erfahrung in der Münchner Stadtverwaltung) richtet hier das Augenmerk auf Glanzzeiten und Tiefpunkte der Münchner SPD. Seinen umfassenden Zugriff auf Quellenmaterial und die guten Kontakte zu Zeitzeugen nutzt der Historiker Hanko zu einer fundierten Schilderung, wie sie außer ihm kaum ein anderer niederschreiben könnte. Kenntnisreich, eloquent und pointiert macht er 50 Jahre Münchner SPD zu einem spannenden Stück Münchner Zeitgeschichte.
Autorenporträt
Helmut Hanko ist Historiker und war lange Jahre in leitender Stellung in der Münchner Kulturverwaltung tätig.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.12.2009

Schräger Blick auf die Genossen
Helmut Hanko hat ein spannendes Buch über die Münchner SPD geschrieben
Natürlich haben alle zuerst im Namensregister geschaut, wo sie vorkommen in dem Buch, in dem Münchens SPD ihre Parteigeschichte seit 1945 dokumentiert. Und jawohl, über Hans-Jochen Vogel, Georg Kronawitter und Christian Ude gibt es selbstverständlich etliches zu lesen in Helmut Hankos knapp zweihundertseitigem Geschichtswerk. Die beiden Alt-OBs und der künftige Alt-OB sind gekommen, das Buch mit dem schmeichelhaften Titel „München braucht Sozialdemokraten” (einem Zitat des ehemaligen Parteichefs Hans Demeter) vorzustellen. Doch an die prominenteste Stelle hat Hanko eine Sozialdemokratin gesetzt, die Kronawitter einst als „demagogisch fanatische Linke” bekämpft und später in den Stadtrat geholt hat. Der Alt-Bürgermeisterin Gertraud Burkert und den „vielen unverdrossenen Frauen in der Münchner SPD” hat der Historiker das Buch gewidmet.
Hanko – 42 Jahre in zumeist leitenden Diensten der Stadt, Redenschreiber für die OBs Vogel, Kronawitter und Erich Kiesl (CSU), zuletzt Stadtdirektor, parteilos, auch wenn seine politischen Sympathien „eher bei der SPD liegen” – hat sein Buch im Auftrag des Münchner Parteivorstands geschrieben. Doch das ist dem Werk erfreulich wenig anzumerken. Einen „jungfräulichen Bestand von 157 Leitz-Ordnern” voll mit Parteidokumenten hat Hanko im Keller des Archivs der Münchner Arbeiterbewegung aufgetan. Daraus hat er eine zwar insgesamt freundliche, aber durchaus kritische und stets spannend zu lesende Parteigeschichte gemacht. Und die ist ja, da die SPD bis auf sechs von ihr schwarz gesehene Jahre München seit dem Weltkrieg regierte, ein wichtiger Teil der Stadtgeschichte – von Thomas Wimmer, der bereits in den ersten Tagen nach dem Zusammenbruch der Naziherrschaft mit dem Wiederaufbau der SPD begann, bis in die Anfänge der Ära Ude in den neunziger Jahren. Alle innerparteilichen Wirrungen bis hin zu den großen ideologischen Grabenkämpfen, die Münchens Sozialdemokraten in den siebziger Jahren fast zerrissen, hat der Autor – aus dem „Schrägblick” (Hanko) eines Rathaus-Pragmatikers – detailreich beschrieben. Allein an die vergangenen zehn Jahre hat er sich nicht herangetraut. Dem Historiker fehle für die jüngere Zeit „das Instrument des ruhigen Wertens”. Leider, denn so plätschert die Geschichte in den neunziger Jahren etwas unbefriedigend aus. Jan Bielicki
Helmut Hanko: „München braucht Sozialdemokraten”. Die Geschichte der Münchner SPD seit 1945, Volk Verlag München, 19,90 Euro.
Christian Ude, 1990 als Bürgermeister neben OB Georg Kronawitter. oh
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