Dieser Band gehört zu einer Reihe von Georg Dehio, einem der großen Gelehrten aus den früheren Tagen der Kunstgeschichte, und ist im Jahr 1900 begründet worden. Trotz aller Bearbeitungen, Erweiterungen und Veränderungen ist es bis zum heutigen Tag geblieben, was es ursprünglich sein wollte: Ein beschreibendes, kritisches Verzeichnis aller - im wesentlichen - ortsfesten Kunstdenkmäler; ein Spiegel der wechselvollen Geschichte, die sie erlitten haben; eine lebendige Bestandsaufnahme von all dem, was noch heute sichtbar und erfahrbar das Wesen unserer Städte und Ortschaften bestimmt. Der Bestand der in das Handbuch aufgenommenen Werke hat sich im Verlauf der Jahre deutlich vermehrt. Bereichert wurde das Handbuch außerdem um geschichtliche Einleitungen zu den größeren Städten und Orten, ferner um städtebauliche Gesichtspunkte, die gerade auf den Vollzug des Denkmalschutzes von größter Wichtigkeit sind. Auch das 19. Jahrhundert, die jüngere Moderne sowie technische Denkmäler s ind inzwischen berücksichtigt worden. Übersichtskarten, Künstlerregister sowie ein Fachwörterverzeichnis dienen der leichteren Handhabung.
"München - Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler". Deutscher Kunstverlag, München 1996. 368 Seiten, zahlreiche Pläne, Grundrisse, Register, 103 Abbildungen. Gebunden, 48 Mark. ISBN 3-422-03049-2.
Seit den Anfängen des Jahrhunderts, als die ersten Bände zu erscheinen begannen, ist "der Dehio" als Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler ein Begriff. Aus Anlaß des fünfundsiebzigsten Verlagsjubiläums erscheint nun erstmals eine bebilderte Sonderausgabe über München. Die bayerische Landeshauptstadt war bisher im Band über Oberbayern untergebracht. Das neue Kompendium folgt in der Anlage dem, was schon vorlag; es wurde allerdings bearbeitet und um fast hundert Seiten Text erweitert. Der Denkmalbegriff hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Baudenkmäler des neunzehnten Jahrhunderts, der jüngeren Moderne sowie technische Denkmäler kamen hinzu. Auch Bauensembles wie Straßenzüge und Plätze werden stärker berücksichtigt; außerdem findet man in dem neuen Band noch mehr Pläne und Grundrisse. Herausragende Objekte werden wie gewohnt mit einem Stern gekennzeichnet, wobei allerdings zwischen einem Mietshaus des Jugendstils und dem Nymphenburger Schloß nicht gewichtet wird. Ein Manko gegenüber dem bisherigen: Es fehlt ein Inhaltsverzeichnis der Baugruppen. Die Objekte werden eben nicht unterschiedslos von A bis Z aufgeführt, sondern innerhalb einzelner Baugruppen alphabetisch geordnet. Wer etwa das neu aufgenommene Hauptzollamt sucht, muß wissen, ob er unter Staats- oder Gemeindebauten nachzusehen hat. Noch schwieriger wird die Suche nach Wohnbauten, die teils nach Jahrhunderten, teils nach Stadtvierteln, Siedlungen, Wohnanlagen sortiert sind - Gruppen, für die eben das Register fehlt. Dennoch, in seiner gewohnten Schnörkellosigkeit und neuen Handlichkeit ist dies ein höchst nützliches Kompendium. Wie bisher wendet es sich eher an den Kenner als an den augenlustigen Touristen. (ack.)
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