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Eine Stadt ist wie ein lebender Organismus – ständig der Veränderung unterworfen. Den 850. Geburtstag konnte München im Jahr 2008 feiern, das bedeutet auch 850 Jahre Wandel im Stadtbild, in Architektur und Straßenführung. Wie es in München einmal ausgesehen hat, kann man sich an vielen Orten kaum noch vorstellen. Mit diesem Buch soll an jenes alte München erinnert werden, das seit Mitte des 19. Jh. fotografisch dokumentiert wurde, und direkt mit dem verglichen werden, wie sich die Stadt heute zeigt. Natürlich hat es auch in den Jahren zwischen den Bildern architektonische Veränderungen…mehr

Produktbeschreibung
Eine Stadt ist wie ein lebender Organismus – ständig der Veränderung unterworfen. Den 850. Geburtstag konnte München im Jahr 2008 feiern, das bedeutet auch 850 Jahre Wandel im Stadtbild, in Architektur und Straßenführung. Wie es in München einmal ausgesehen hat, kann man sich an vielen Orten kaum noch vorstellen. Mit diesem Buch soll an jenes alte München erinnert werden, das seit Mitte des 19. Jh. fotografisch dokumentiert wurde, und direkt mit dem verglichen werden, wie sich die Stadt heute zeigt. Natürlich hat es auch in den Jahren zwischen den Bildern architektonische Veränderungen gegeben. Auf das Gebäude eines historischen Fotos folgte nicht immer der heute sichtbare Bau. Es wurde erweitert, umgebaut, abgerissen und neu errichtet. Besonders gravierend wirkten sich die Bombenschäden auf das Stadtbild aus – aber auch die sogenannte zweite Zerstörung Münchens in den 1950er und 1960er Jahren tat ihr Übriges, als man vieles, was den Krieg überstanden hat, als unzweckmäßig, verkehrshindernd oder kurz »oids Glump« ansah und der Abrissbirne überließ. All die Zwischenstufen können nicht berücksichtigt werden. Das Hauptaugenmerk des Buches liegt auf der Altstadt. Aber kleine Abstecher führen auch in die alten Vorstädte, die direkt ans Zentrum angrenzen – Isar-, Ludwigs-, Maxvorstadt und Lehel, sowie in die eingemeindeten Dörfer und Städte wie Giesing, Haidhausen, Schwabing, Neuhausen oder Au. Diese Abstecher sind alphabetisch nach den Viertel-Namen gegliedert. Übersichtskarten mit Seitenzahlen erleichtern die Orientierung. Was ist nun schöner? Was gefällt besser? Die Frage kann sich jeder selbst beantworten. Aufwändige und aufmerksamkeitsstarke Gestaltung des Buchcovers: In das Pappcover ist plan eine 2-Phasen-Wechselbild-Karte integriert. Die Karte (eine sogenannte Lentikularfolie) zeigt je nach Blickrichtung entweder eine historische Ansicht des Münchner Marienplatzes von 1912 oder eine aktuelle Ansicht von 2008 derselben Perspektive. Durch Kippen des Buchs kann man den Bildwechsel langsam oder schnell betrachten.
Autorenporträt
Martin Arz, Jg. 1963, studierte Theaterwissenschaft, Völkerkunde und Kunsterziehung. Anschließend arbeitete er als freier Journalist und PR-Berater, bevor er sich der Malerei und dem Schreiben widmete.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.03.2009

Wandel und Widerstreit
Der Autor und Künstler Martin Arz hat in seinem Bildband „München vorher nachher” aktuellen Stadtansichten alte Fotografien gegenübergestellt
Von Alfred Dürr
Bewahren und erneuern – das ist das Motto der Stadtplanung in München. Das Zentrum der bayerischen Landeshauptstadt gilt deshalb als so schön und attraktiv, weil die historische Viertelstruktur und das traditionelle Straßenraster bis heute weitgehend erhalten geblieben sind. Auch die charakteristischen Monumentalbauten, wie zum Beispiel die Residenz, entstanden nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges wieder möglichst originalgetreu.
Auf der anderen Seite hat sich gerade die Altstadt in den vergangenen Jahrzehnten markant verändert: Die frühere HypoVereinsbank verwandelte ihr Stammgelände in die exklusive Einkaufspassage F nf Höfe. Auf dem Areal der einstigen Kaiserburg Alter Hof entstanden Läden und Luxuswohnungen. Das Viertel um den St.-Jakobs-Platz erlebte mit dem Jüdischen Zentrum und dem Angerhof eine enorme städtebauliche Aufwertung. Der Nachkriegs-Schandfleck hinter der Oper in der vornehmen Maximilianstraße wurde zu einem Areal mit modernen Büro- und Geschäftshäusern sowie dem wuchtigen Opern-Probengebäude. Die Aufzählung ließe sich lange fortsetzen.
Der Künstler, Grafiker und Autor Martin Arz hat nun in dem Werk „München vorher nachher” auf jeder Doppelseite der historischen Ansicht eines Gebäudes oder Ensembles ein aktuelles Foto desselben Ortes gegenübergestellt – ein faszinierender Ansatz, wie die Bilderauswahl beweist. Damit ein direkter Vergleich möglich ist, nahm er die heutigen Fotos nämlich aus exakt derselben Perspektive wie die der früheren Bilder auf, die zum großen Teil aus dem Münchner Stadtarchiv stammen.
Der Schwerpunkt des Buches liegt auf der Altstadt mit ihren Straßen und Plätzen. Aber es gibt auch Abstecher in die ehemaligen Vorstädte, die unmittelbar ans Zentrum grenzen. Von der Adalbertstraße bis hin zur Zweibrückenstraße reicht das alphabetische Verzeichnis. Vorher, nachher, was ist nun schöner und was gefällt besser, fragt der Autor. Die Antwort kann sich jeder Betrachter selbst geben.
Das Buch wird Ende dieser Woche erscheinen.
Martin Arz (Hrsg.): München vorher nachher. Hirschkäfer Verlag, München 2009. 192 Seiten, 19,90 Euro.
Wohl kaum ein anderer Bau in München ist so heftig kritisiert worden wie der Kaufhof am Marienplatz (links). Das Gebäude aus dem Anfang der 1970er Jahre stelle einen brutalen Eingriff in das Gesamtbild des Marienplatzes dar, hieß es. Das Bild aus dem Jahr 1915 zeigt, was vorher an der Ecke Kaufingerstraße/Rosengasse stand. Für viele Münchner war mit dem Kaufhaus zunächst einmal der Bedarf an zeitgemäßen Bauten in der Altstadt gedeckt. Fotos: Stadtarchiv, Hirschkäferverlag
Verwaltungs- und Bürobauten einst und jetzt: Die Perspektive vom Hauptbahnhof auf die Arnulfstraße aus dem Jahr 1910 hat sich gründlich geändert.
Draußen vor der Stadt lag einst der Rotkreuzplatz (links), das Bild entstand 1913. Von ländlicher Idylle kann im Jahr 2009 keine Rede mehr sein.
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