Die mündliche Literatur der Garab, die reich an traditionellen Erzählungen, den sogenannten Sigi, ist, bietet ein faszinierendes Fenster in die Kultur und die Werte dieser Gemeinschaft. In diesen Erzählungen kommen häufig verletzliche Charaktere vor, die sich Herausforderungen und Widrigkeiten stellen müssen. Die Analyse der Art und Weise, wie diese Figuren dargestellt werden, ermöglicht ein besseres Verständnis der Themen und Botschaften, die durch diese Form der mündlichen Literatur vermittelt werden. In den Sigis werden verschiedene Arten von verletzlichen Charakteren dargestellt: misshandelte Kinder, Waisen und verlassene Kinder, ausgebeutete Witwen und Frauen, alte oder kranke Menschen, Fremde und Außenseiter der Gesellschaft oder sogar Henker, die am Ende selbst verletzlich werden. Diese Figuren sind häufig Diskriminierung, Gewalt oder Verachtung durch die Gemeinschaft und von Natur aus zynische oder sadistische Räuber ausgesetzt. Ihre Verletzlichkeit ist sowohl physisch, sozial, wirtschaftlich als auch psychisch oder psychologisch. In Sigis spielen verletzliche Charaktere oft eine zentrale Rolle im Verlauf der Handlung.