Das Paradies der Radfahrer
Wer einen Studenten in Münster fragt - und von denen gibt es viele am Sitz der drittgrößten deutschen Universität -, wer denn der berühmteste Münsteraner sei, kommt schon mal die Antwort "Pinkus Müller". Auf jenen Müller selig geht Münsters gleichnamige und wohl bekannteste Studentenkneipe zurück. Auch sonst herrscht kein Mangel an einschlägigen Institutionen in der Hauptstadt der Westfalen. Der neue HB Bildatlas "Münsterland - Münster" führt sie auf. So die Akademische Bieranstalt "Cavete" („Hütet euch") oder das "Alte Brauhaus Kiepenkerl".
Die unverändert populäre Gestalt des Kiepenkerls, eines wandernden Händlers mit Knotenstock und der Warenkiepe auf dem Rücken, als Denkmal auf dem Spiekerhof verewigt, ist Sinnbild für das lange gepflegte Bild Münsters als gemütlicher Stadt. Doch da hat sich viel geändert. Allein schon das Graphikmuseum Pablo Picasso steht dafür. Dort wird hinter der Fassade des Druffelschen Hofes das lithographische Werk des spanischen Künstlers mit 1000 Werken in seltener Vollständigkeit gezeigt.
Überhaupt: Im Stadtbild Münsters, nach schweren Kriegszerstörungen sorgfältig wieder hergestellt, ergänzt eine moderne Skulpturenlandschaft die alten historischen Denkmäler. Reichlich Motive also für die prachtvollen Fotos des Bildatlas-Fotografen Jörg Axel Fischer, ergänzt durch informative Texte von Andreas Voigt. Sogar auf den Turm von St. Lamberti ist der Fotograf gestiegen, um den Türmer beim halbstündlichen abendlichen Blasen seines gewaltigen Krummhorns abzulichten.
Wer das weite platte Land ringsum, eben das Münsterland, kennen lernen will, schwingt sich am besten auf sein Fahrrad - oder ein vor Ort geliehenes. 4000 Kilometer Radwanderwege führen durch Wälder und Felder, entlang breit gelagerter Hofstellen, durch manches schöne Dorf und meist abseits der viel befahrenen Verkehrswege zwischen dem Tecklenburger Land im Norden und dem Flüsschen Lippe im Süden. Auch Bäche und Kanäle sind freundliche Reisebegleiter. Aus der Radlerperspektive erschließt sich das Münsterland als großer Park mit Pferdeweiden, Bauerngärten und der schönsten Wasserschlosslandschaft Europas.
Viele dieser Wasserschlösser sind einen Besuch wert. Der HB Bildatlas ist da ein zuverlässiger Führer zu den herausragenden Zielen, von denen manche nur wenige Kilometer voneinander entfernt sind. Ein "Muss" unter den 150 erhalten gebliebenen Adelssitzen sind sicher Schloss Nordkirchen und das Rüschhaus, einst Wohnsitz der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff und heute Museum. Der Barockarchitekt Schlaun hatte es sich als Landsitz gebaut. Er hat das Münsterland baulich geprägt wie kein anderer. Radler begegnen seinem Wirken mit jedem Pedaltritt - sozusagen.
Zu probieren ist unbedingt die münsterländische Brotspezialität "Pumpernickel". Der HB Bildatlas verrät die Herstellung: „Der manchmal mit Zuckerrübensirup und Malzextrakt versetzte Sauerteig aus mindestens 90 Prozent Roggenschrot gart 15 bis 24 Stunden bei etwa 110 Grad im eigenen Dampf." Heraus kommt ein tiefdunkler Laib ohne Kruste, erdig-herb und süßlich. Er eignet sich gut als haltbares Mitbringsel.
Wer einen Studenten in Münster fragt - und von denen gibt es viele am Sitz der drittgrößten deutschen Universität -, wer denn der berühmteste Münsteraner sei, kommt schon mal die Antwort "Pinkus Müller". Auf jenen Müller selig geht Münsters gleichnamige und wohl bekannteste Studentenkneipe zurück. Auch sonst herrscht kein Mangel an einschlägigen Institutionen in der Hauptstadt der Westfalen. Der neue HB Bildatlas "Münsterland - Münster" führt sie auf. So die Akademische Bieranstalt "Cavete" („Hütet euch") oder das "Alte Brauhaus Kiepenkerl".
Die unverändert populäre Gestalt des Kiepenkerls, eines wandernden Händlers mit Knotenstock und der Warenkiepe auf dem Rücken, als Denkmal auf dem Spiekerhof verewigt, ist Sinnbild für das lange gepflegte Bild Münsters als gemütlicher Stadt. Doch da hat sich viel geändert. Allein schon das Graphikmuseum Pablo Picasso steht dafür. Dort wird hinter der Fassade des Druffelschen Hofes das lithographische Werk des spanischen Künstlers mit 1000 Werken in seltener Vollständigkeit gezeigt.
Überhaupt: Im Stadtbild Münsters, nach schweren Kriegszerstörungen sorgfältig wieder hergestellt, ergänzt eine moderne Skulpturenlandschaft die alten historischen Denkmäler. Reichlich Motive also für die prachtvollen Fotos des Bildatlas-Fotografen Jörg Axel Fischer, ergänzt durch informative Texte von Andreas Voigt. Sogar auf den Turm von St. Lamberti ist der Fotograf gestiegen, um den Türmer beim halbstündlichen abendlichen Blasen seines gewaltigen Krummhorns abzulichten.
Wer das weite platte Land ringsum, eben das Münsterland, kennen lernen will, schwingt sich am besten auf sein Fahrrad - oder ein vor Ort geliehenes. 4000 Kilometer Radwanderwege führen durch Wälder und Felder, entlang breit gelagerter Hofstellen, durch manches schöne Dorf und meist abseits der viel befahrenen Verkehrswege zwischen dem Tecklenburger Land im Norden und dem Flüsschen Lippe im Süden. Auch Bäche und Kanäle sind freundliche Reisebegleiter. Aus der Radlerperspektive erschließt sich das Münsterland als großer Park mit Pferdeweiden, Bauerngärten und der schönsten Wasserschlosslandschaft Europas.
Viele dieser Wasserschlösser sind einen Besuch wert. Der HB Bildatlas ist da ein zuverlässiger Führer zu den herausragenden Zielen, von denen manche nur wenige Kilometer voneinander entfernt sind. Ein "Muss" unter den 150 erhalten gebliebenen Adelssitzen sind sicher Schloss Nordkirchen und das Rüschhaus, einst Wohnsitz der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff und heute Museum. Der Barockarchitekt Schlaun hatte es sich als Landsitz gebaut. Er hat das Münsterland baulich geprägt wie kein anderer. Radler begegnen seinem Wirken mit jedem Pedaltritt - sozusagen.
Zu probieren ist unbedingt die münsterländische Brotspezialität "Pumpernickel". Der HB Bildatlas verrät die Herstellung: „Der manchmal mit Zuckerrübensirup und Malzextrakt versetzte Sauerteig aus mindestens 90 Prozent Roggenschrot gart 15 bis 24 Stunden bei etwa 110 Grad im eigenen Dampf." Heraus kommt ein tiefdunkler Laib ohne Kruste, erdig-herb und süßlich. Er eignet sich gut als haltbares Mitbringsel.