Produktdetails
- Verlag: Verlag Herder
- ISBN-13: 9783451058806
- ISBN-10: 3451058804
- Artikelnr.: 20928728
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.12.2006Eine Bank für Arme
Warum hat er eigentlich nicht den Wirtschaftsnobelpreis bekommen? "Das kann ja noch kommen", sagt der Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunus (66): "Das Friedensnobelpreiskomitee war einfach schneller." Das klingt nur für Leute arrogant, die Yunus nicht kennen. Der Mann ist bescheiden, seine Idee ist genial: Gebt den Armen eine Bank, und sie werden zu Wohlstand kommen.
Doch herkömmlichen Finanzinstituten gelten die Menschen in Indien und Bangladesch nicht als kreditwürdig, weswegen sie das Risiko scheuen. Yunus, aufgewachsen in Chittagong (Bangladesch), gründete 1983 die Grameen Bank, die Kleinstkredite an die Ärmsten vergibt.
Und Grameen fand viele Nachahmer: Entwicklungshilfe mit den Mitteln der Marktwirtschaft. "Fragt nicht, ob die Armen kreditwürdig sind. Fragt lieber, ob die Banken der armen Leute würdig sind", sagt Yunus. Genauer gesagt, sind es vor allem Frauen, welche die Grameen Bank besonders gern als Kunden hat. Offenbar können sie das für Zins und Tilgung nötige Geld besser zusammenhalten als die Männer.
Der Autor Peter Spiegel schildert in einem schmalen Band Leben und Mission von Muhammad Yunus; gut geeignet zur Einführung. Ärgerlich ist, daß Spiegel dem Leser am Ende seine eigene Idee eines globalen Marschallplans als Entwicklungsprojekt unterjubelt, eine Idee, welche der Mikrokreditbewegung im Kern widerspricht.
ank.
Peter Spiegel: Muhammad Yunus. Banker der Armen. Herder-Verlag, 8,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Warum hat er eigentlich nicht den Wirtschaftsnobelpreis bekommen? "Das kann ja noch kommen", sagt der Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunus (66): "Das Friedensnobelpreiskomitee war einfach schneller." Das klingt nur für Leute arrogant, die Yunus nicht kennen. Der Mann ist bescheiden, seine Idee ist genial: Gebt den Armen eine Bank, und sie werden zu Wohlstand kommen.
Doch herkömmlichen Finanzinstituten gelten die Menschen in Indien und Bangladesch nicht als kreditwürdig, weswegen sie das Risiko scheuen. Yunus, aufgewachsen in Chittagong (Bangladesch), gründete 1983 die Grameen Bank, die Kleinstkredite an die Ärmsten vergibt.
Und Grameen fand viele Nachahmer: Entwicklungshilfe mit den Mitteln der Marktwirtschaft. "Fragt nicht, ob die Armen kreditwürdig sind. Fragt lieber, ob die Banken der armen Leute würdig sind", sagt Yunus. Genauer gesagt, sind es vor allem Frauen, welche die Grameen Bank besonders gern als Kunden hat. Offenbar können sie das für Zins und Tilgung nötige Geld besser zusammenhalten als die Männer.
Der Autor Peter Spiegel schildert in einem schmalen Band Leben und Mission von Muhammad Yunus; gut geeignet zur Einführung. Ärgerlich ist, daß Spiegel dem Leser am Ende seine eigene Idee eines globalen Marschallplans als Entwicklungsprojekt unterjubelt, eine Idee, welche der Mikrokreditbewegung im Kern widerspricht.
ank.
Peter Spiegel: Muhammad Yunus. Banker der Armen. Herder-Verlag, 8,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main