In diesem Buch wird das Konzept der dialogischen Kunst- und Kulturvermittlung theoretisch dargelegt und anschaulich anhand von Praxisbeispielen erläutert. Anderen Menschen einen zunächst fremden Sachverhalt zu erklären oder mit ihnen über scheinbar Bekanntes ins Gespräch zu kommen, ist nicht immer einfach. Für eine verständliche, nachvollziehbare, aber auch lebendige und anschauliche Vermittlung sind bestimmte Techniken der Gesprächsführung, des Dialogs, der verbalen und nonverbalen Kommunikation sowie Kenntnisse über Motivation und Verhalten der Besucher erforderlich. Wenn Vermittlung einen Lern- und Bildungsprozess anstrebt, muss sie sich von traditionellen Vermittlungskonzepten verabschieden und sich einer zeitgemäßen Didaktik und neuen Lerntheorien öffnen. Die Emanzipation und Wertschätzung des Besuchers kann nur in einer dialogischen Werkbetrachtung erfolgen. Der/die Vermittler/in muss daher gemeinsam mit dem Besucher das Werk/die Exponate in den Mittelpunkt einer systematischen Befragung stellen. Eine solche dialogische Befragung verlangt nach Vermittlern, die sich als Moderatoren gemeinsamer Erkenntnisprozesse verstehen. Nur durch ein individuelles, respektvolles und wertschätzendes Eingehen auf Fragen, Vorurteile und Einstellungen zum Objekt und seinem Kontext kann der Besucher erreicht und eine Auseinandersetzung und ein nachhaltiges Lernen ermöglicht werden. Diese Form der Vermittlung erfordert eine andere, dem Besucher zugewandte Haltung und eine veränderte Kommunikation. Diese Form der Vermittlung ist erlernbar, erfordert aber ein intensives Training und die Bereitschaft, die Wahrnehmung der Besucher ernst zu nehmen.
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