In dieser Welt des ständigen Wandels, in der die neuen Technologien jeden Winkel des Landes erreichen, gewinnen Lesepraktiken und die Beschäftigung mit Sprache oder mehreren Sprachen zunehmend an Bedeutung. Medientexte (schriftlich, mündlich oder visuell) übermitteln Informationen mit enormer Geschwindigkeit, so dass die Menschen in der Lage sein müssen, die verschiedenen Texte, die in der Gesellschaft zirkulieren, reflexiv zu lesen und zu interpretieren. In diesem Zusammenhang ist es daher unerlässlich geworden, Projekte zu entwickeln, die den Schwerpunkt auf die Entwicklung kritischer Lesefähigkeiten in multimodalen Texten (bestehend aus verbalen und nonverbalen Semiosen) legen, um die Erziehung zur Bürgerschaft zu fördern. In diesem Zusammenhang stellt Coscarelli (1999) fest, dass das Lesen ein komplexer Prozess ist, der die Wahrnehmung von grafischen Zeichen bis hin zur Bildung von Schlussfolgerungen und Analogien umfasst. Die Praxis des multimodalen Lesens sollte daher nichtals eine bloße Gewohnheit der Dekodierung von Symbolen, Farben, Gesten, Bildern oder physiognomischen Ausdrücken gesehen werden, sondern als eine Aktivität, die Diskurse und Eigenschaften (wie politische und ideologische) umfasst.