Qualität ist das Vorhandensein zugesicherter wie auch erwarteter Eigenschaften. Bei einem Softwareprodukt entsprechen die zugesicherten Eigenschaften explizit beschriebenen Anforderungen, deren Umsetzung man überprüfen kann. Die Herausforderung bei erwarteten Eigenschaften, sogenannten impliziten Anforderungen, ist, dass ihre Bedeutung von verschiedenen Interessensgruppen auch unterschiedlich bewertet wird und somit Einschränkungen bzw. das Fehlen einer solchen Eigenschaft auch eine unterschiedliche Kritikalität hat. Der Erfolg eines Softwareprodukts wird, neben dem Grad der Innovation, die es darstellt, wesentlich vom Qualitätsempfinden der verschiedenen Interessensgruppen bestimmt. Um diesen Erfolg steuern zu können sind die Produktverantwortlichen auf eine regelmäßige Messung bzw. Erhebung der Qualitätswahrnehmung durch die wichtigsten Nutzergruppen und die Teams zur Wartung, Weiterentwicklung und ggfls. den Betrieb angewiesen. Aus der Analyse und Auswertung dieser Informationen müssen Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet und umgesetzt bzw. eingelastet werden. Die Qualitätsmessungen in den nachfolgenden Zyklen werden dann die Wirksamkeit der umgesetzten Verbesserungsmaßahmen aufzeigen. Ein solches Managementsystem hilft, die Qualität eines Softwareprodukts über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg zu kontrollieren, zu steuern und kontinuierlich zu verbessern.Das Buch gibt zunächst einen Überblick über die verschiedenen Qualitätsmerkmale - aus multiperspektivischer Sicht verschiedener Interessensgruppen. Dabei zeigt es Erfahrungswerte aus der Praxis zu möglichen Erwartungen und bewährten Methoden zur Messung und Bewertung der Qualitätseindrücke auf. Im Anschluss beschreibt es exemplarisch und in aller Kürze ein Managementmodell zur entwicklungsbegleitenden kontinuierlichen Optimierung der Produktqualität.