Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität zu Köln, Veranstaltung: Gegenwartsliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: Was genau ist überhaupt Multiperspektivität bezogen auf die Literaturwissenschaft? Bedeutet Multiperspektivität lediglich, dass mehrere Figuren nebeneinander als Erzähler existent sind? "Wer jedoch in der Forschungsliteratur nachsehen möchte, was es mit dem multiperspektivischen Erzählen genau auf sich hat, wird keine klaren Antworten finden". So kommt es bereits bei der Definition von Multiperspektivität zu Unklarheiten und einer Vielzahl an Fragen. Hinzu kommt die schwierige Frage, was denn Multiperspektivität überhaupt für den Rezipienten bedeutet. Ist er dazu befähigt, die für ihn geltende Wahrheit herauszuarbeiten oder wird diese durch den Text vorgegeben, sodass es nur den Anschein erweckt als hätte der Rezipient beliebig viel Spielraum in seiner eigenen Interpretation? Auf diese Fragen möchtedie vorliegende Arbeit trotz oder gerade wegen der begrifflichen Unklarheiten in der Forschungsliteratur Antworten finden und somit für ein klareres Verständnis von Multiperspektivität sorgen.Dazu werden zunächst unterschiedliche Definitionen und die daraus resultierenden definitorischen Probleme herausgearbeitet. Nach der Aufstellung erster Ansätze hinsichtlich der Bedeutung von multiperspektivischem Erzählen für den Rezipienten, werden diese kritischer betrachtet und ausgeweitet. Dies geschieht durch das Vorstellen von unterschiedlichen Typen und Erscheinungsformen von Multiperspektivität und die daraus resultierende Bedeutung für den Leser des multiperspektivischen Textes. Dieser Aspekt leitet bereits zu der Wirkung und der Funktion von Multiperspektivität über. Die erschlossenen, theoretischen Erkenntnisse werden nun praktisch auf den Beispielroman "Die Tage von Gezi" von Martin Niessen angewendet. Aus Gründen des Umfangs an theoretischen Erkenntnissen dient dieser lediglich als kurze Veranschaulichung.Die vorliegende Arbeit ist stark literaturgestützt, sodass der Großteil der Erkenntnisse auf dem Buch Multiperspektivisches Erzählen: zur Theorie und Geschichte der Perspektivenstruktur im englischen Roman des 18. Bis 20. Jahrhunderts, welches von Vera und Ansgar Nünning verfasst wurde, basiert. Das Werk behandelt alle für diese Arbeit wichtigen Aspekte und bedient sich dabei an den Aussagen weiterer unterschiedlicher Autoren, auf dessen Literatur sich meine Arbeit außerdem zum Teil stützt.
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