In den letzten fünf Jahrzehnten war die intravenöse Urographie (IVU) das erste bildgebende Verfahren bei Patienten mit Hämaturie, Nierenkoliken und anderen urologischen Erkrankungen. Die Einführung der Multislice-Computertomographie (MSCT) hat zu erheblichen Veränderungen in der uroradiologischen Bildgebung geführt. Die Anwendung der MSCT, die speziell auf die Visualisierung der Harnwege ausgerichtet ist, wird als Multislice-Computertomographie-Urographie (MSCTU) bezeichnet. Die MSCTU entwickelt sich zur führenden Modalität im diagnostischen Algorithmus der makroskopischen Hämaturie und darüber hinaus in der Bewertung der mikroskopischen Hämaturie und der ungeklärten Obstruktion des Harntrakts. Die Einführung der MSCTU ermöglicht den Übergang von mehreren aufeinanderfolgenden Untersuchungen zu einer einzigen (MSCTU - all in one), wodurch die Dauer des diagnostischen Verfahrens (und der Krankenhausaufenthalt) verkürzt und eine präzisere Diagnose ermöglicht wird.