Seit 28 Jahren sitzt Mumia Abu-Jamal (geboren am 24. April 1954 in Philadelphia) unschuldig im Todestrakt eines Hochsicherheitsgefängnisses in Pennsylvania.Am 9. Dezember 1981 starb der Polizeibeamte DanielFaulkner bei einem Schusswechsel nach einer Verkehrskontrolle.Minuten später wurde Mumia in der Nähe des Tatorts verhaftet und im anschließenden Prozess zum Tode verurteilt. Dies obwohl die Kugeln,die den Polizisten trafen, ein anderes Kaliber hatten; dies obwohl die Hauptbelastungszeugen ihre Aussagen wenig später widerriefen; dies obwohl ein bekannter Profikiller später die Tat gestand. Hintergrunddes Urteils waren dann auch nicht die Indizien oder Beweise gegen Mumia, sondern sein politisches Engagement in Philadelphia. Bereits mit vierzehn Jahren hatte er sich der Black Panther Party angeschlossen und wurde ab 1969 - als Fünfzehnjähriger - durch das FBI Cointel-Programmüberwacht. Den Staatsschutzbehörden und der lokalen Polizei galt Mumia als "Staatsfeind", sein Engagement für die grün-anarchistische MOVE-Bewegung machte ihn zum Zielobjekt der Verfolgungsbehörden.Der Prozess sowie die verschiedenen Anschlussverfahren zeichnen das Bild einer Rassenjustiz, die sich von der der frühen Sechziger Jahre nicht unterscheidet. Mumia vor der Hinrichtung zu bewahren wurde zu einem der Hauptanliegen der internationalen Linken. Mumias Freilassung fordert sowohl Amnesty International als auch der internationale PEN-Club.Die Bibliothek des Widerstands dokumentiert den Kampf für Mumias Freiheit mit Band 14, der auch verschiedene Filme zu Mumia Abu-Jamal enthält.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Raphaela Kula nutzt die Chance, sich mit diesem Buch noch einmal ausführlich über den Fall Mumia Abu Jamal zu informieren: Vermeintlicher Tathergang, Analyse des Verfahrens, prominente Stimmen aus dem aktuellen Verteidigungsteam, von Bürgerrechtlern und Schriftstellern, und auch Abu Jamal selbst kommt zu Wort. Kula erscheint er klar, klug, präsent, als Mensch, nicht als Ikone oder Dämon. Für die Rezensentin wird deutlich: Der Prozess ist ein Skandal, das Engagement muss weitergehen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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