Viele kennen sicherlich die Mumins aus ihren Kindertagen und einige werden vielleicht auch meine Rezension von "Geschichten aus dem Mumintal" gelesen haben.
Die in Helsinki geborene und 2001 verstorbene Schriftstellerin Tove Jansson hat allerdings nicht nur die Geschichten geschrieben und mit
kleinen Illustrationen versehen. Nein, sie hat auch eine ganze Comic-Reihe herausgegeben. Im Auftrag von…mehrViele kennen sicherlich die Mumins aus ihren Kindertagen und einige werden vielleicht auch meine Rezension von "Geschichten aus dem Mumintal" gelesen haben.
Die in Helsinki geborene und 2001 verstorbene Schriftstellerin Tove Jansson hat allerdings nicht nur die Geschichten geschrieben und mit kleinen Illustrationen versehen. Nein, sie hat auch eine ganze Comic-Reihe herausgegeben. Im Auftrag von der englischen Associated Press sollte sie in den 50er Jahren zunächst eine kleine Reihe zusammenstellen. 1954 erschien die erste Folge in der damals erfolgreichsten Londoner Zeitung "The Evening News". In den darauffolgenden Jahren erschienen weitere Folgen, die später in 120 Zeitungen in 40 Ländern erschienen (Quelle: wikipedia.de).
In Deutschland gab es immer wieder die Bemühungen alle Strips zu veröffentlichen. Über einige wenige Geschichten ging dies aber nicht hinaus.
Der Verlag Reprodukt, welcher übrigens auch viele andere gute Comics und Graphic Novels in seinem Programm hat, wagte 2008 das Unmögliche und begann eine erste deutsche Gesamtausgabe zu veröffentlichen. Insgesamt sind vier Bücher entstanden, die auf 88 bis 112 Seiten vier oder fünf Abenteuer präsentieren. Ein fünfter Band befindet sich in Arbeit.
In dem ersten Band sucht Mumin seine Familie, lernt Snorkfräulein kennen und fährt in den Urlaub. Dabei wird er täglich mit ganz menschlichen, aber auch schweren Problemen konfrontiert. Wie wird man seine unliebsame Verwandtschaft los? Wie komme ich an Geld? Und ist Luxus wirklich etwas erstrebenswertes?
Mumin durchlebt manch haarsträubendes Abenteuer und wenn er dann glaubt, dass alles gemeistert ist, verschwinden plötzlich seine Eltern und Snorkfräulein lächelt sich einen Millionär an. Zur Seite stehen ihm in allen Lebenslagen sein Freund Schnüferl, der dem Geld allerdings auch nicht abgeneigt ist und versucht Mumin von seinen Geschäftsplänen zu überzeugen.
Damit scheint auf den ersten Blick alles wie immer zu sein und man erinnert sich an die Geschichten die man vielleicht schon gelesen hat. Aus meiner Sicht handelt es sich bei den Comic Strips aber um eine ganz andere Kategorie.
Auf der einen Seite gibt es ja die Kindergeschichten, die auch mehrfach adaptiert wurden. Weiterhin gibt es die eher philosophischen Werke, die sich mit auch mit dem Sinn des Lebens auseinandersetzen. In den Comics geht es hingegen eher um Situationen, die wir kennen und die uns meist aufregen, aber in vielen Fällen nicht tiefgründig sind. Zudem hat man den Eindruck, dass Tove Jansson den Lesern noch mehr einen Spiegel vor das Gesicht hält und fragt was wir da eigentlich machen.
So will sich der Mumin-Vater endlich selbst verwirklichen und die Mumin-Mutter hält trotz alle Bedenken zu ihm. Allerdings lässt sie Mumin im Stich. Sie wird von Zweifeln geplagt, aber der Vater denkt nur an seine Träume, die man leben sollte.
Sehr amüsant wird die Riviera inklusive Jetset dargestellt. Der Schein ist hier alles und so lange er gewahrt wird, gehört man dazu. Doch kann, und vor allen Dingen will, Mumin zu diesen Leuten gehören?
Ich finde alle Geschichten sehr gelungen. Sie sind sehr witzig geschrieben und selbst die fiesesten Charaktere muss man einfach mögen. Und wenn es auch nur an der zeichnerischen Umsetzung liegt.
Durch den festen Einband und das dicke Papier dieser Ausgabe entsteht ein zusätzlicher Lesegenuss, der nur ein Urteil zulässt: Sehr empfehlenswert.