Der von der Kritik mit enthusiastischem Lob bedachte erste Roman der Amerikanerin Ann Grace Mojtabai handelt von einem Geschwisterpaar, das auf erschreckende und zugleich erschütternde Weise aneinandergekettet ist, weniger durch die sogenannten Blutsbande, als vielmehr durch eine gemeinsam erfahrene, der Wirklichkeit enthobene, von labyrinthischen Phantasien erfüllte innere Welt.
Richard Henken, ein vorzeitig gealterter, vom Leben erschöpfter Archivar, versieht eine triste Katalogtätigkeit in einer Bibliothek, unter Mitarbeitern und Benutzern mit bizarren Verhaltensgewohnheiten. Er sitzt an einem Schreibtisch, den nur selten jemand zu finden scheint. Meg, seine Schwester, kehrt zu Beginn des Romans nach mehrjährigem Aufenthalt in einer Nervenheilanstalt nach Hause zurück, zwar keineswegs geheilt, aber doch so weit hergestellt, daß sie unter der Fürsorge ihres Bruders und einer Pflegerin außerhalb der Anstalt leben kann.
Richards Leben pendelt in immer schnellerer, dramatischerer Folge zwischen der düsteren, stickigen, höhlenartigen Bibliothek und der von Meg geteilten, von obsessiven Vorstellungen und Träumen geschüttelten Welt hin und her, bis schließlich beider Innenraum wie unter überstarkem Druck einzustürzen scheint. War Meg zu Anfang ein schwergestörter, vielleicht psychotischer Mensch, während Richard bei aller Müdigkeit und Resignation doch leidlich normal, entschlossen, verantwortungsbewußt wirkte, so kehrt sich dieses Verhältnis gegen Schluß in einem Strudel makabrer Vorstellungs- und Handlungssequenzen gänzlich um.
In einer dichten, zuweilen an Kafka erinnernden Sprache hat A. G. Mojtabai eine schillernde, sich selbst genügsame, an Schizophrenie erinnernde Welt geschaffen, eine Art Gewebe aus Wirklichkeit und Schein, aus Wach- und Traumgedanken.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Richard Henken, ein vorzeitig gealterter, vom Leben erschöpfter Archivar, versieht eine triste Katalogtätigkeit in einer Bibliothek, unter Mitarbeitern und Benutzern mit bizarren Verhaltensgewohnheiten. Er sitzt an einem Schreibtisch, den nur selten jemand zu finden scheint. Meg, seine Schwester, kehrt zu Beginn des Romans nach mehrjährigem Aufenthalt in einer Nervenheilanstalt nach Hause zurück, zwar keineswegs geheilt, aber doch so weit hergestellt, daß sie unter der Fürsorge ihres Bruders und einer Pflegerin außerhalb der Anstalt leben kann.
Richards Leben pendelt in immer schnellerer, dramatischerer Folge zwischen der düsteren, stickigen, höhlenartigen Bibliothek und der von Meg geteilten, von obsessiven Vorstellungen und Träumen geschüttelten Welt hin und her, bis schließlich beider Innenraum wie unter überstarkem Druck einzustürzen scheint. War Meg zu Anfang ein schwergestörter, vielleicht psychotischer Mensch, während Richard bei aller Müdigkeit und Resignation doch leidlich normal, entschlossen, verantwortungsbewußt wirkte, so kehrt sich dieses Verhältnis gegen Schluß in einem Strudel makabrer Vorstellungs- und Handlungssequenzen gänzlich um.
In einer dichten, zuweilen an Kafka erinnernden Sprache hat A. G. Mojtabai eine schillernde, sich selbst genügsame, an Schizophrenie erinnernde Welt geschaffen, eine Art Gewebe aus Wirklichkeit und Schein, aus Wach- und Traumgedanken.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)