Im Begriff "Universalwissenschaft" spiegelt sich ein zentraler Aspekt des frühneuzeitlichen und barocken Denkens: Er steht für den Sachverhalt, dass eine zentrale wissenschaftliche Methode adäquaten Zugang zu allen Wissensgebieten verschaffen kann, und zugleich dafür, dass dem daraus abgeleiteten enzyklopädischen Bewusstsein eine von Gott geschaffene Realität korrespondiert. Thomas Leinkauf diskutiert diesen komplexen historischen Befund am Beispiel des OEuvres von Athanasius Kircher unter philosophischem Blickwinkel. Er gibt einen Einblick in die bedeutendsten Diskussionsbereiche, in denen sich diese Form von Wissenschaft aktualisiert - in Naturphilosophie, Wissensbegriff, Gottesbegriff und Anthropologie -, sowie in die einschlägigen philosophiegeschichtlichen Voraussetzungen und zeitgenössischen Zusammenhänge. Aus dem Inhalt: A. Der Naturbegriff in Kirchers Schriften. Versuch einer Rekonstruktion des Hintergrundes seines philosophischen Naturverständnisses B. Kirchers Wissensbegriff. An der Grenze von Anschauung des Kosmos und moderner Erfahrung C. Kirchers Gottesbegriff. Zum theologischen Grundzug von Kirchers Denken D. Die Stellung des Menschen im Kosmos. Anthropologische Aspekte der Universalwissenschaft Kirchers "... eine hervorragende wissenschaftliche Leistung. ... Nicht das geringste Verdienst dieser scharfsinnigen Analyse von Kirchers schwierigen Texten ist es, den verborgenen politischen Inhalt seiner scheinbar abstrakten Metaphysik enthüllt zu haben." (Antony Grafton in: FAZ vom 18. 8. 1994)
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