Während des bitterkalten nordamerikanischen Winters leitet Emilio Renzi an der elitären Taylor University ein Seminar über W. H. Hudson. Gefangen im skurrilen Elfenbeinturm der Universität, wo die Kollegen Intrigen schüren undder einbeinige Dekan Don D'Amato einen Hai im Keller hält, lässt sich Renzi auf eine Affäre mit der brillanten Professorin Ida Brown ein. Doch dann ist Ida auf einmal tot - und das FBI beginnt zu ermitteln.Ist Ida Brown Opfer eines Serienkillers geworden? Hatte sie Kontakt zu einer terroristischen Zelle? Und wieso ist es bei der Jagd auf Massenmörder hilfreich, James Joyce gelesen zu haben? Renzi findet nach dem Tod seiner Geliebten keine Ruhe und geht den überforderten Agenten zur Hand: Bald schon eröffnen sich vor ihm die paranoiden Abgründe der US- amerikanischen Gesellschaft.Was vermeintlich als sentimentale campus novel beginnt, verwandelt sich unversehens in einen Kriminalroman mit Anleihen bei Thrillern aus Hollywood - und in das Psychogramm eines kaltblütigen Täters mit revolutionären Ideen.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Ricardo Piglia gehört zu den ersten argentinischen Intellektuellen, deren Referenzpunkt nicht mehr Frankreich, sondern die USA war, weiß Rezensentin Eva-Christina Meier über den Autor zu berichten und spürt allenthalben diese kulturelle und politische Neuausrichtung. Der Roman ist Campus-Novelle, Kriminalroman und Geschichte der Linken in einem, freut sich Meier: Der argentinische Literaturwissenschaftler Emilio Renzi taucht in das amerikanische Universitätsleben ein, bis eine Kollegin von ihm ermordet wird. Ein wenig irritiert ist die Rezensentin, dass Piglia - nach weiteren Morden - die Geschichte des Unabombers Ted Kaczynskis quasi eins zu eins übernimmt, zumal sich von da an das Erzähltempo ändert. Doch das ändert nichts am positiven Eindruck der Rezensentin, und sie erkennt in diesem Roman eine meisterhafte Erzählung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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