In Murakami Harukis Roman "Noruwei no mori" aus dem Jahr 1987 spielen Geschlechterbeziehungen und Sexualität eine wichtige Rolle. In der umfangreichen Forschungsliteratur zu seinem Werk findet sich jedoch nur ein kleiner Teil, der sich diesem Roman aus gendertheoretischer Perspektive nähert. Im vorliegenden Buch wird der japanischsprachige, gendertheoretische Forschungsdiskurs zum Roman aufgearbeitet und nach den darin vertretenen Anliegen und theoretischen Rahmensetzungen befragt. Insbesondere werden oftmals nicht klar gekennzeichnete Bezugnahmen auf die US-amerikanische, feministische Theorie ausführlicher erläutert. Die Themen, die untersucht werden, sind vielfältig: von der Sprache, der Frage nach weiblicher Subjektivität, der Diskussion des Genres des Liebesromans, zu sexuellen Minderheiten und der japanischen Frauenbewegung. Im zweiten Teil wird die Darstellung von Sex in "Noruwei no mori" unter Berücksichtigung der zuvor präsentierten Argumente eingehend untersucht. Damit wird nicht nur die Frage nach der literarischen Darstellung von Geschlechterbeziehungen im Allgemeinen, sondern im Besonderen auch von Sexualität, ins Zentrum gerückt.