Poirot hat sich (mal wieder) zur Ruhe gesetzt und versucht es mit ruhigem Landleben. Dazu hat er sich ein Höuschen in einem Kaff namens King’s Abbott gekauft. Aber selbst da wird er von seiner Profession eingeholt. Die reiche Witwe Mrs. Ferrars, stirbt. Zunächst hält man es für Selbstmord, bis der
Witwer Roger Ackroyd, der Mrs. Ferrars heiraten, ermordet wird. Die Liste der Verdächtigen ist sehr…mehrPoirot hat sich (mal wieder) zur Ruhe gesetzt und versucht es mit ruhigem Landleben. Dazu hat er sich ein Höuschen in einem Kaff namens King’s Abbott gekauft. Aber selbst da wird er von seiner Profession eingeholt. Die reiche Witwe Mrs. Ferrars, stirbt. Zunächst hält man es für Selbstmord, bis der Witwer Roger Ackroyd, der Mrs. Ferrars heiraten, ermordet wird. Die Liste der Verdächtigen ist sehr lang:
Roger Ackroyds hochverschuldete Schägerin und ihre Tochter Flora.
Der Großwildjäger Major Blunt
Ackroyds Sekretär Geoffrey Raymond
Ackroyds verschuldeter Stiefsohn Ralph
Der Butler
Das Hausmädchen Ursula Bourne
Poirot wird von Flora, Ralphs Verlobten, darum gebeten den Fall zu untersuchen.
Dieser Kriminalroman ist angeblich Agatha Christies bekanntester Kriminalroman und gilt aus vielen Gründen als Agatha Christies Meisterwerk. Zum einen wohl, wegen seines wirklich überraschenden Schlusses und der Erfindung der Stilistischen Form des “unreliable narrator” auch wenn dieser Begriff erst 1961 tatsächlich geprägt wird, während dieser Krimi bereits 1926 erschienen ist.
Es mag sein, dass dieser Krimi ein Meisterwerk ist, mich hingegen stört, dass der Hauptbeweis bis nach dem Showdown zurückgehalten ist und wie ein Deus Ex Machina von Poirot aus dem Ärmle gezaubert wird. Mich stört, dass hier alles Mögliche ermittelt wird, diverse Vorkommnisse geklärt werden, aber es in den Ermittlungen letztendlich nicht um den eigentlichen Fall, den Mord geht. Mir sind da zu viele zufällige Ereignisse, zu konfus aufgebaut und daher ist das für mich der bisher schlechteste Miss Marple Fall. Vielleicht liegt das gar nicht an der Geschichte selber, vielleicht ist die Umsetzung des Hörspiels der verzwickten Geschichte einfach nicht gewachsen, ich weiß es nicht. Ich konnte vielen der Dinge nicht wirklich 100% folgen und sie komplett nachvollziehen, möglicherweise wurden dafür Dinge, die wichtig für das Verständnis sind, für das Hörspiel gekürzt, das wäre nicht das erste Mal.
Das Hörspiel stammt aus dem November 1987 und erneut spricht John Moffat Hercule Poirot, der für mich einzig wahre Sprecher dieser Rolle, nur leider ist er mittlerweile verstorben. Maurice Denham kann ihm einfach nicht das Wasser reichen, irgendetwas fehlt. Wie immer sind die Sprecher durchweg sehr gut, keiner fällt unangenehm auf, auch wenn diesmal durchaus einige Stimmen so ähnlich sind, dass man sie nur schwer unterscheiden kann.
Fazit: Auch wenn der Roman ein Meilenstein der (Kriminal-)Literatur sein mag, die Umsetzung als Hörspiel ist (möglicherweise aufgrund ungeschickter Kürzungen) nicht wirklich gelungen.