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Der Band widmet sich der "Sammlung zur ländlichen Kleidung", die 1897 vom Verein für sächsische Volkskunde begonnen und 1913 in das in Dresden eröffnete "Museum für Sächsische Volkskunst" überführt wurde. Damit hatte Sachsen, das sich vergleichsweise früh der Industrialisierung geöffnet hatte, den Anschluss an Bewegungen gefunden, die in anderen deutschen Regionen zeitiger ihren Anfang genommen hatten.Im Mittelpunkt dieser Publikation, die erstmals eine Fülle von unterschiedlichen Quellen auf diesen Vorgang der regionalen Identitätsstiftung hin auswertet, steht die Zeit um 1900, ihr örtlicher…mehr

Produktbeschreibung
Der Band widmet sich der "Sammlung zur ländlichen Kleidung", die 1897 vom Verein für sächsische Volkskunde begonnen und 1913 in das in Dresden eröffnete "Museum für Sächsische Volkskunst" überführt wurde. Damit hatte Sachsen, das sich vergleichsweise früh der Industrialisierung geöffnet hatte, den Anschluss an Bewegungen gefunden, die in anderen deutschen Regionen zeitiger ihren Anfang genommen hatten.Im Mittelpunkt dieser Publikation, die erstmals eine Fülle von unterschiedlichen Quellen auf diesen Vorgang der regionalen Identitätsstiftung hin auswertet, steht die Zeit um 1900, ihr örtlicher Fokus liegt auf Dresden. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Fragen, wie sich der Weg von den einfachen und alltäglichen Dingen zur arrivierten Volkskunst in Vitrinen vollzog, welche Ursache und Folgewirkungen dieser Paradigmenwechsel von der höfischen Hochkultur zur Aufmerksamkeit für die "Volkskultur" des Alltags hatte und wer die Vertreter und Förderer dieses Prozesses waren. Die Entwicklung dieser Musealisierung von Volkskultur wird hier in ihren Ambivalenzen zwischen Fortschrittsdenken und dem "Leiden an der Zeit" verfolgt. Volkskunst, ursprünglich zur Verbesserung von Gewerbefleiß, als Wirtschaftsförderung und "patriotisches Unternehmen" gedacht, avancierte zum Instrument der ästhetischen Erneuerung des Kunstschaffens.
Autorenporträt
Anja Mede-Schelenz studierte Volkskunde/Kulturgeschichte, Erziehungswissenschaften und Romanistik (Spanisch) an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Nach ihrem Magisterabschluss arbeitete sie zunächst als freie Kulturwissenschaftlerin für verschiedene Museen, Ausstellungs- und Forschungsprojekte (Deutsches Hygiene-Museum Dresden, Institut für sächsische Geschichte und Volkskunde, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Karl-May-Museum Radebeul). Von 2007 bis 2010 erhielt sie ein Promotionsstipendium durch die Studienstiftung des deutschen Volkes. Seit dem Abschluss ihrer Promotion ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Volkskunde/ Empirische Kulturwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ihr Forschungsinteresse gilt vor allem der Kleidungs- und Sachkulturforschung, der Wissens- und Fachgeschichte sowie Fragen der kritischen und angewandten Museologie.