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Jagdschloss Kranichstein bei Darmstadt ist einer der wenigen gut erhaltenen Jägerhöfe in Deutschland. Das in idyllischer Parkanlage gelegene Renaissanceschloss wurde um 1580 unter Georg I. von Hessen erbaut und im Barock den Bedürfnissen seiner jagdbegeisterten Nachfolger angepasst. Die Publikation stellt neben der Baugeschichte des Schlosses ausgewählte Beispiele der bedeutenden Waffensammlung aus vier Jahrhunderten vor und gibt einen Überblick über technische und künstlerische Entwicklungen. In der Vielfalt unterschiedlicher Jagdwaffen aus vier Jahrhunderten ist die einzigartige Windbüchsensammlung des 18. Jh. hervorzuheben.…mehr

Produktbeschreibung
Jagdschloss Kranichstein bei Darmstadt ist einer der wenigen gut erhaltenen Jägerhöfe in Deutschland. Das in idyllischer Parkanlage gelegene Renaissanceschloss wurde um 1580 unter Georg I. von Hessen erbaut und im Barock den Bedürfnissen seiner jagdbegeisterten Nachfolger angepasst. Die Publikation stellt neben der Baugeschichte des Schlosses ausgewählte Beispiele der bedeutenden Waffensammlung aus vier Jahrhunderten vor und gibt einen Überblick über technische und künstlerische Entwicklungen. In der Vielfalt unterschiedlicher Jagdwaffen aus vier Jahrhunderten ist die einzigartige Windbüchsensammlung des 18. Jh. hervorzuheben.
Autorenporträt
Iris Reepen, Kunsthistorikerin und Kuratorin, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums für Angewandte Kunst Frankfurt am Main: Publikationen zur Kunst- und Kulturgeschichte - unter anderem zu Schloß Homburg im frühen 19. Jahrhundert sowie zu Chinoiserien aus dem Besitz der Hessischen Schlösserverwaltung.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.02.2002

Einblick in höfisches Leben
Neuer Museumsführer des Jagdschlosses Kranichstein

ziz. DARMSTADT. Für eines der kulturgeschichtlichen Kleinode Darmstadts, das Jagdschloß Kranichstein und das in ihm untergebrachte Jagdmuseum, ist jetzt ein neuer Museumsführer erschienen. Der Band gibt einen umfassenden Einblick in die wechselhafte Geschichte des Schlosses, das bereits auf einen aus dem 16. Jahrhundert stammenden Vorläufer, das Rendsdorffsche Landgut, zurückgeht. 1567 wurde dieses vom Landesfürsten annektiert und 1580 zum Jagdschloß ausgebaut. Die Blüte als fürstlicher Jagdsitz setzte erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts mit Landgraf Ernst Ludwig ein, der nach französischem Vorbild auf Kranichstein die aufwendige Parforcejagd und andere höfisch-repräsentative Jagdformen pflegte, etwa das für die Jäger gefahrlose Abschießen von Hirsch und Sau zwischen Jagdschirmen.

Die Geschichte des Schlosses und zahlreiche Jagdszenen sind auf vielen Gemälden von Hofmalern dokumentiert. Immer wieder vorgenommene Umbauten und Ergänzungen, wie das im 18. Jahrhundert angebaute Rondell, griffen nie in die Grundform des Schlosses mit Hauptbau und zwei asymmetrischen Seitenflügeln ein. Der zentrale Fassadenvorbau kam im 19. Jahrhundert hinzu. Die jüngste Renovierung des Schlosses wurde mit erheblichen Mitteln des Landes, der Stadt und der Stiftung Hessischer Jägerhof, die heute Eigner ist, 1996 abgeschlossen.

Der ausführlich geschilderte Rundgang durch Räume und Jagdausstellung gibt nicht nur Einblick in großherzogliches Interieur und die Lebensweise derer von Hessen-Darmstadt und bei Rhein, sondern hat auch manche der Jagdleidenschaft entspringende Skurrilität zu bieten. Mit Eifer wurden über die Jahrhunderte die Jagdtrophäen gesammelt, und die bedeutendsten Geweihe sind im großen und kleinen Hirschgang auf holzgeschnitzten Hirschköpfen zu bewundern. Und manches edle Tier war auch eine Verewigung auf einem Gemälde wert, wie etwa der "Battenberger Hirsch", der schließlich ein Geweih von 32 Enden entwickelte und in der Fasanerie gehalten wurde. Auch manche Anekdote ist in den Bildern festgehalten, wie etwa der Sturz des Oberjagdmeisters von Riedesel, der mit seinem Pferd über eine Kuh fiel.

Ausführlich werden Einrichtungen, Malereien und Möblierungen aus verschiedenen Epochen beschrieben. Eine zentrale Stellung in der Jagdsammlung nehmen die historischen Jagdwaffen aus dem 16. bis zum 20. Jahrhundert ein, von Sauspießen über Armbrüste bis zu den reich verzierten und kostbaren Feuerwaffen. Auch Schloßkapelle und Marstall werden im Führer vorgestellt wie auch die umliegende Parkanlage und der Jagdlehrpfad.

Museum Jagdschloß Kranichstein, herausgegeben von Monika Kessler, erarbeitet von Iris Reepen, Deutscher Kunstverlag, broschiert, 95 Seiten, 9,80 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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