Ein Museum, durch das das Leben rauscht: Rachel Zuckers buchlanger Gedichtzyklus lotst uns so lebhaft wie schonungslos durch die Stromschnellen ihrer Erfahrungen als Frau, Autorin, Jüdin, Ehefrau und Mutter im New York der Nullerjahre. Kinder haben, Fehlschläge auf dem Weg dahin, gesellschaftliche und gesundheitliche Defizite, das Handhaben der so wunderbaren wie komplizierten Daseinsform Familie und nicht zuletzt die Liebe: Rachel Zucker nimmt uns mit in ihre eigenen banalen wie illustren Zufälle und Unfälle, die ihr selbst zugestoßen sind. Und so pulsieren die Gedichte auf Basis ganz real verschlingender Nöte, aber funken doch auch Schönheit und funkeln in ihrer alerten Leidenschaft vor Humor und tatsächlich auch durch ihre Lakonie. Es geht diesem Museum nicht darum, die Dramatik des Alltags vornehm künstlerisch zu präparieren, sondern die Zumutungen und eigenen Neurosen unverstellt in Poesie zu übersetzen. Nichts ist zu gering und alles attackiert. Und wird von Zucker geschmeidig in immer neue Form gebracht. Aufmüpfig und hochsensibel, fintenreich und schnippisch, als autofiktionales Arrangement oder experimentell verspieltes Schlaglicht.
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