Mit großer Genugtuung betrachte ich die Photographien von Thomas Florschuetz in diesem Buch , schreibt Durs Grünbein. Nicht alles soll bleiben, manches ist es wert, dass es zu Grunde geht. So auch der Bau, der hier im Moment seiner Ausschlachtung ein letztes Mal festgehalten wird . Die Rede ist vom Palast der Republik in Berlin, den Thomas Florschuetz in diesem Künstlerbuch kurz vor dem Abriss dokumentierte. Sie zeigen die erhabene Ruhe des Unabänderlichen, Stationen einer Demontage, den Stoizismus rostiger Stahlträger, die Unerschütterlichkeit des Betons. Doch nicht der untergegangene Bau,…mehr
Mit großer Genugtuung betrachte ich die Photographien von Thomas Florschuetz in diesem Buch , schreibt Durs Grünbein. Nicht alles soll bleiben, manches ist es wert, dass es zu Grunde geht. So auch der Bau, der hier im Moment seiner Ausschlachtung ein letztes Mal festgehalten wird . Die Rede ist vom Palast der Republik in Berlin, den Thomas Florschuetz in diesem Künstlerbuch kurz vor dem Abriss dokumentierte. Sie zeigen die erhabene Ruhe des Unabänderlichen, Stationen einer Demontage, den Stoizismus rostiger Stahlträger, die Unerschütterlichkeit des Betons. Doch nicht der untergegangene Bau, sondern der Blick durch seine kupferbeschichteten Fenster auf die benachbarte Museumsinsel gab der Publikation ihren Titel. Durs Grünbein, der wichtigste deutsche Lyriker seiner Generation, verfasste dazu 13 Berlin-Gedichte, die mit den Bildtafeln von Thomas Florschuetz auf rätselhafte Weise korrespondieren.
Thomas Florschuetz, geb. 1957 in Zwickau, lebt und arbeitet in Berlin.
Durs Grünbein, 1962 in Dresden geboren, der u. a. mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnete Dichter und Essayist, gehört zu den bedeutendsten Autoren seiner Generation. Der Dialog mit den Naturwissenschaften und den Künsten ist von Anbeginn Thema seines Schreibens. Durs Grünbein befasst sich mit Fotografen wie Jeff Wall, William Eggleston oder Sternfeld, mit Künstlern wie Francis Bacon, Chardin, Cezanne, Ilya Kabakow, Hermann Nitsch u. a., er befragt sie nach ihrem Verhältnis zur Zeit, zum Körper und zur Geschichte. 2005 erhielt er den "Friedrich Hölderlin-Preis" und 2006 wurde Durs Grünbein mit dem "Pier Paolo Pasolino Preis", dem internationalen Lyrikerpreis, ausgezeichnet. Im Jahr 2012 wurde er mit dem Tomas-Tranströmer-Preis geehrt.
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