Die vier in diesem Band versammelten Aufsätze beschäftigen sich in unterschiedlicher Weise mit Musik und Religion im Allgemeinen bzw. mit Musik und Liturgie im Besonderen. "Sine musica nulla religio" - ohne Musik keine Religion - ist das Leitmotiv des Beitrags von Erich Möde. Musik und religiöse Praxis sind von alters her untrennbar miteinander verbunden. Der religiöse Akt vollzieht sich in synästhetischen Erlebnissen, die Geist und Körper - Atem, Sprache und Gesang - gleichermaßen einbeziehen.Ein besonderes Ziel der zisterziensischen Klosterreform bestand in der Korrektur liturgischer Gesänge. Unter anderem sollten jene einstimmigen Choräle, die man Papst Gregor dem Großen zuschrieb, wieder authentisch gesungen werden. Johannes Berchmans Göschel untersucht diesen Teil der Liturgiereform.Eines der wichtigsten Quellen zur Musikauffassung der Zisterzienser ist das unter dem Titel Tonale Sancti Bernardi überlieferte Tonar. Dieser Text wird hier von Wolfgang Katzenschläger erstmals kommentiert in deutscher Übersetzung vorgelegt. Der Aufsatz von Jürgen Meyer schließlich führt in gewisser Weise zurück zu Erwin Mödes Überlegungen. Während ersterer das Subjekt in seiner Einheit von Leiblichkeit und Geistigkeit in Bezug auf die musikalische Seite der religiösen Praxis beschrieb, steht bei Meyer der akustische Raum, also der Kirchenbau, im Mittelpunkt, in dem sich das Klangerlebnis vollzieht.
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