András Schiff ist einer der bedeutendsten Pianisten der Gegenwart. Gleichwohl bewegt er sich jenseits des Mainstreams: in seiner Art, über Musik zu sprechen, und in seiner unnachahmlichen Kunst, Musik aus der Stille heraus erklingen zu lassen. Internationale Beachtung hat er auch dadurch erfahren, dass er laut und deutlich gegen nationalistische und rassistische Haltungen öffentlich Stellung bezieht. Im ersten Teil seines Buches gibt András Schiff in Gesprächen mit dem prominenten Feuilletonisten Martin Meyer Auskunft über seine künstlerischen Grundanschauungen, seine Spieltechniken und Interpretationsweisen und seine beruflichen Erfahrungen als Pianist und Dirigent. Im zweiten Teil erzählt er als Zeitzeuge von seiner jüdischen Familie und seiner Biografie, die sich zwischen Holocaust und politischem Engagement der Gegenwart, zwischen Kommunismus und globalem Kapitalismus, zwischen Budapest, London und Florenz, zwischen Bach und Kurtág bewegt. Die Essays bieten persönliche Portraits großer Künstler, heitere Texte, politische Beiträge und solche zur Interpretation zentraler Klavierwerke.