Moses Mendelssohn (1729-1786) steht nicht nur für ein neues Selbstverständnis einer "aufgeklärten" jüdischen Elite, sondern auch - wie hier erstmals dokumentiert wird - für einen neuen Umgang mit »ästhetischer Bildung« und Musik: Er selbst nahm Klavierunterricht beim Bach-Schüler Kirnberger, während Sara Levy, geb. Itzig, ihren Salon zu einem Zentrum der Bach-Pflege machte und zahlreiche Berliner Juden ausgerechnet bei öffentlichen Aufführungen von Händels »Messias« und Grauns »Tod Jesu« mitwirkten. Die manifeste Bevorzugung "alter" und selbstreferentieller Musik in diesen Kreisen erlaubt die…mehr
Moses Mendelssohn (1729-1786) steht nicht nur für ein neues Selbstverständnis einer "aufgeklärten" jüdischen Elite, sondern auch - wie hier erstmals dokumentiert wird - für einen neuen Umgang mit »ästhetischer Bildung« und Musik: Er selbst nahm Klavierunterricht beim Bach-Schüler Kirnberger, während Sara Levy, geb. Itzig, ihren Salon zu einem Zentrum der Bach-Pflege machte und zahlreiche Berliner Juden ausgerechnet bei öffentlichen Aufführungen von Händels »Messias« und Grauns »Tod Jesu« mitwirkten. Die manifeste Bevorzugung "alter" und selbstreferentieller Musik in diesen Kreisen erlaubt die These, daß die jüdische Minderheit in Berlin der Idee einer »absoluten Musik« wesentlich den Boden bereitet hat. Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Anselm Gerhard, geboren 1958 in Heidelberg, seit 1994 Direktor des Instituts für Musikwissenschaft an der Universität Bern, ist einer der international führenden Verdi-Forscher; 2009 wurde er mit der Dent Medal der Royal Musical Association (London) ausgezeichnet. Er bietet hier aufgrund neuester Forschungsergebnisse einen konzisen Überblick über Leben und Werk Giuseppe Verdis.
Inhaltsangabe
Inhalt: Anselm Gerhard, Einleitung: Die Bedeutung der jüdischen Minderheit für die Musikkultur der Berliner Aufklärung. - Michael Maurer, Verbürgerlichung oder Akkulturation? Zur Situation deutscher Juden zwischen Moses Mendelssohn und David Friedländer. - Jutta Strauss, Aaron Halle-Wolfssohn: Ein Leben in drei Sprachen. - Gunnar Och, »Eß- und Theetisch«. Die Polemik gegen das akkulturierte Berliner Judentum im ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhundert. - Carsten Zelle, Verwöhnter Geschmack, schauervolles Ergötzen und theatralische Sittlichkeit. Zum Verhältnis von Ethik und Ästhetik in Moses Mendelssohns ästhetischen Schriften. - Sven Gesse, Moses Mendelssohns Theorie der Empfindungen und die Poetik der Mischform. - Laurenz Lütteken, Zwischen Ohr und Verstand: Moses Mendelssohn, Johann Philipp Kirnberger und die Begründung des >reinen Satzes< in der Musik. - Hartmut Grimm, Moses Mendelssohns Ästhetik und Carl Philipp Emanuel Bachs Fantasie-Prinzip. - Ulrich Leisinger, Die Ode in der poetischen Theorie und in der musikalischen Praxis. - Peter Wollny, »Ein förmlicher Sebastian und Philipp Emanuel Bach-Kultus«. Sara Levy, geb. Itzig und ihr literarisch-musikalischer Salon.
Inhalt: Anselm Gerhard, Einleitung: Die Bedeutung der jüdischen Minderheit für die Musikkultur der Berliner Aufklärung. - Michael Maurer, Verbürgerlichung oder Akkulturation? Zur Situation deutscher Juden zwischen Moses Mendelssohn und David Friedländer. - Jutta Strauss, Aaron Halle-Wolfssohn: Ein Leben in drei Sprachen. - Gunnar Och, »Eß- und Theetisch«. Die Polemik gegen das akkulturierte Berliner Judentum im ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhundert. - Carsten Zelle, Verwöhnter Geschmack, schauervolles Ergötzen und theatralische Sittlichkeit. Zum Verhältnis von Ethik und Ästhetik in Moses Mendelssohns ästhetischen Schriften. - Sven Gesse, Moses Mendelssohns Theorie der Empfindungen und die Poetik der Mischform. - Laurenz Lütteken, Zwischen Ohr und Verstand: Moses Mendelssohn, Johann Philipp Kirnberger und die Begründung des >reinen Satzes< in der Musik. - Hartmut Grimm, Moses Mendelssohns Ästhetik und Carl Philipp Emanuel Bachs Fantasie-Prinzip. - Ulrich Leisinger, Die Ode in der poetischen Theorie und in der musikalischen Praxis. - Peter Wollny, »Ein förmlicher Sebastian und Philipp Emanuel Bach-Kultus«. Sara Levy, geb. Itzig und ihr literarisch-musikalischer Salon.
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