Eine faszinierende Musikgeschichte Europas - und darüber hinaus - vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 421 chronologisch angeordnete Essays zu Musik, Musiktheater und Musikleben, geschrieben von namhaften Autorinnen und Autoren, Wissenschaftlern und Journalisten aus einem Dutzend Länder: Ein reich bebildertes Kompendium fundierter und inspirierter Texte zum facettenreichen Zusammenspiel von Musik und Gesellschaft. Ob Festmusik des Mittelalters oder Schlager- und Loveparaden, ob Trinklieder oder Operettenplüsch, Troubadour oder DJ, Gesang der Synagogen oder Geiger der Sinti und Roma, ob Madrigal oder Riff, imperiale Symphonik oder Volksmusik, Opernhaus oder YouTube, Heimatkunst oder Stadiongesang, Heavy Metal, Rap oder Katzenmusik - Musik und Gesellschaft handelt vom großen Reichtum und den Armutszonen der internationalen Musikszenen, bietet Geschichte und Geschichten, interpretiert Fakten, Theorien und Anekdoten, durchstreift Bekanntes und Unbekanntes zu allen Entwicklungen und Spielformen der Tonkünste. Diese waren und sind oft eingebunden in die Repräsentation von Kirchen, Herrschern, Diktatoren und Demokratien. Oft begleiteten sie deren Feldzüge, dienten und dienen aber auch als Klage und Widerstand gegen Unrecht, Unterdrückung und Krieg oder Gleichmacherei und Dummheit. Wer die opulent und bibliophil ausgestatteten Bände aufschlägt, liest, hinein liest, sich fest liest, der wird erkennen: was für ein Statement!
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Michael Stallknecht blättert beglückt vor und zurück in dem von Frieder Reininghaus, Judith Kemp und Alexandra Ziane herausgegebenen Sammelband mit über 400 kurzen Essays von 107 Autoren und Autorinnen. Unter welchen sozial- beziehungsweise realhistorischen Bedingungen Musik entsteht, erfährt Stallknecht hier in lockerem Ton und heterogener Gesamtanlage. Wie technische Errungenschaften wie die Eisenbahn sich in Musicals und Polkastücken niedergeschlagen haben, oft mit jahrzehntelanger Verzögerung, wie Kreuzzüge zu Opernstoff wurden, liest Stallknecht mit Spannung, auch wenn die vielen Querverweise zwischen den Texten und die Mischung von "E" und "U" ihn durchaus fordern.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Das Wesentliche zu den Triumphen, Avantgarden und Notlagen des Musikbetriebs: übersichtlich, pointiert und lustvoll präsentiert. 107 Autoren, 421 Beiträge: Die volle Bandbreite des Wissenschaftsjournalismus und der Musik-Essayistik. Eine Zeitreise durch das Musikleben vom Mittelalter zur Gegenwart.