Gelingt es dem Behinderten, seiner Umgebung zuverlässig mitzuteilen, was ihn bewegt, erfreut, wovor er sich ängstigt und worüber er traurig ist, so ist damit eine wichtige Grundlage tragfähiger menschlicher Bindung gelegt: man versteht sich. Jetzt steht einer gezielten, erfolgversprechenden Förderung nichts mehr im Wege. Leider sind jedoch die Kommunikationsmöglichkeiten des Behinderten in der Regel erheblich eingeschränkt. Der eine kann die instrumentalisierte Sprache nicht erlernen, der andere macht ungelenke Bewegungen, mancher gerät in denselben Erregungszustand, ob er sich freut oder ängstigt, bei vielen ist die Mimik nur für den verständlich, der ihn schon lange kennt. Es gibt aber ein Ausdrucksmittel, das unabhängig von der Sprache und weitgehend auch von der Bewegung allein unmittelbar verständlich ist: die Musik. Töne und Rhythmen können Gefühle vermitteln, selbst wenn andere Ausdrucksformen längst versagt haben. Deshalb kommt der musischen Förderung in der Behindertenhilfe ein sehr hoher Stellenwert zu. Jutta Schwarting konnte in diesem Werkheft aufgrund langjähriger praktischer Erfahrung die Grundlagen musikalischer Förderung über den Rahmen einer einfachen Einführung hinaus darstellen. Systematik und schrittweiser Aufbau sollen jeden - nicht nur etwa den einschlägig vorgebildeten - Erzieher befähigen, diesen eminent wichtigen heilpädagogischen Bereich in seine planvolle Arbeit fachgerecht einzubeziehen.